Antwort auf: Ketil Bjørnstad

#12362143  | PERMALINK

yaiza

Registriert seit: 01.01.2019

Beiträge: 5,628

Die  Vielseitigkeit wurde schon angesprochen… ich habe mich bisher von anderen als hier genannten Seiten genähert… kann das aber gar nicht so richtig bewerten, da mir einfach Vergleichsmöglichkeiten fehlen. Daher erstmal ein paar Worte … vielleicht entwickelt sich das mit der Bewertung noch.
Nach dem in der letzten Zeit erfolgten Wiederhörens möchte ich mir als nächstes die Querschnitts-CD/Auszüge der Rainbow Sessions und das 2020 erschiene Album mit der Geigerin Guro Kleven Hagen „The Personal Gallery“ anhören.

2012 Vinding’s Music – Songs from the Alder Thicket
Diese VÖ richtet sich wohl an die Leserschaft der Vinding-Trilogie oder wenigstens des ersten Romans „Til musikken“ (dt. „Vindings Spiel“). Ich weiß nicht, ob ich sonst viel mit den Improvisationen (CD1) über Themen zur Hauptfigur Aksel Vinding hätte anfangen können. So ist’s halt schön, schon aufgrund der Titel bestimmte Bezüge herzustellen. Auf CD2 ist ein Mix aus Auszügen aus klass. Konzerten, auch mal eine Klavierminiatur (alles andere Interpreten) zu hören (Mitschnitt eines Konzertes nach Beendigung der Trilogie). Die Werke haben in den Romanen eine bestimmte Bedeutung;wie auch der Titel der CD, der auf das auf dt. übersetzte „Erlengebüsch“ direkt hinweist. Ich bin sonst gar nicht so Fan von derart zusammengewürfelten Programmen, kann mit diesem aber viel anfangen und habe mich erst kürzlich wieder daran erfreut. Das Konzept „Musik zum Buch“ scheint bei mir aufzugehen.

2019 The World I used to know
Auf diese CD bin ich auch erst nach Lektüre des ersten Bandes der auf sechs Bände angelegten gleichnamigen Autobiographie (unter Einbeziehung vieler Themen) gestoßen. In jedem Band beschäftigt sich Bjørnstad mit einer Dekade. Es beginnt mit den 1960ern; im Herbst erscheint der Band zu den 1990ern in dt.Übersetzung. Ich lese (platzsparend, da Wälzer) via E-Book.
In seinem Vorwort erwähnt er den Song „The World I used to know“ von Rod McKuen (war mir bis dahin kein Begriff) und das Gedicht  „Verden som var min“, die für den o.g. Titel Pate standen. Neben Eigenkompositionen findet sich das Arr. zu dem McKuen-Song, ebenso wie die zu je einem Song von Joni Mitchell, George Harrison….zu Kurt Bacharach und Keith Jarrett ist was zu hören und ein großer Teil machen Komponisten der klass. Musik aus, meist sehr schön mit eigenem Material zusammengeführt… es finden sich u.a. Brahms/Reger, Grieg, Chopin, Mozart… zur Zeit angetan hat es mir sein Schubert-Arr. mit Anklängen an „Du bist die Ruh“ und die letzten Klaviersonaten.

2020 Lofotoratoriet  (Lofoten Oratorium)
Auf diese CD stieß ich über ein Interview mit der Sängerin Marianne Beate Kielland, das ich nach der VÖ las. Sie berichtete zur Vorbereitung, Aufführung und Aufnahmen des Oratoriums (2017; sie leitete auch den Frauenchor). Bjørnstad orientiert sich u.a. auch an der Volksmusik. Außerhalb von (Nord-)Norwegen wird das wohl nicht live zu erleben sein. Ich höre es jetzt gerade und erfreue mich daran, dass es diese Aufnahme gibt. Ich war vor ein paar Jahren bei einem Oratorium zur Geschichte der Sinti und Roma… beides könnte ich nicht bewerten; mich sprechen sie aber an.

2022 New Morning
… eine beeindruckende Aufnahme vom 28.04.2020 (Oslo, Sentralen) von einem Streaming-Festival, um auf die Situation von Künstler*innen in der Pandemie aufmerksam zu machen.

--