Antwort auf: David Murray

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gypsy-tail-wind
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The Clarinet Summit – Southern Bells | Das höre ich gerade zum allerersten Mal an … solche Instrumenten-Gimmick-Bands interessieren mich irgendwie nur selten (mit Ausnahme der guten alten Tenor Battle, die ich aber auch eher nicht als Gimmick sehen würde … „Very Saxy“ mit den Vier Tenören oder einige der Prestige Jam-Sessions schon eher). Hier hätte ich natürlich gerne Solo-IDs, die Don Palmer in den Liner Notes aber nicht liefert. Murray an der Bassklarinette ist klar, John Carter vielleicht auch, aber dann kann ich Alvin Batiste überhaupt nicht einschätzen. Jimmy Hamilton könnte auch einigermassen klar ein, aber in diesem Umfeld dann eben doch wieder nicht. Es gibt ein paar Klassiker (ein kurzes „Don’t Get Around Much Anymore“ von Hamilton/Carter als Intro, zudem „I Want to Talk About You“ und „Perdido“), Originals von den Musikern („Fluffy’s Blues“ und „Beat Box“ von Batiste, „Southern Bells“ von Carter) und als Closer „Mbizo“, David Murrays Hommage an Johnny Dyani. Die Aufnahme enstand am 29. März 1987 in Atlanta, Marzette Watt (der?) amtete als Toningenieur.

Ich finde das ziemlich schön anzuhören, aber oft auch etwas harmlos – und dazu ein Gedanke: Vielleicht ist das der Preis, den Murray um den Dreh herum für seine Bewegung hin zum Mainstream (die ja auch sein eigenes Spiel ganz direkt betrifft, die irre starken, total kohärenten Soli) bezahlen muss? Es ist ja nicht so, dass das zum grossen Problem würde, aber es fällt halt doch auf, gerade weil es vor dem Hintergrund einer immer klarer hervortretenden Meisterschaft zutage tritt.

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