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Ach so, davon kennen wir (zumindest @vorgarten und ich) diese gekürzte Bootleg-Version, zumindest behelfsmässig:
https://www.discogs.com/release/3264937-David-Murray-And-The-Low-Class-Conspiracy-Flowers-For-Albert
Hatte gedacht, es gehe da um ein Duo-Album.
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Bin jetzt hier:
Der Willisau-Auftritt vom Sommer 1978 – und das ist jetzt ein wirklich eng verwobenes Trio mit Dyanis Bass als Kern und Cyrilles blitzschnellen Drums. Vielleicht ist Murray hier manchmal etwas der Schwachpunkt, zu nervös, zu wenig zielgerichtet? Aber dann sind die anderen zwei zur Stelle, fangen auf, treiben an, drängen ihrerseits. Überzeugt mich direkt nach dem London Concert jedenfalls ein ganzes Stück weniger, aber wenn ich rauszufliegen drohe, höre ich einfach Dyani/Cyrille zu und finde wieder rein.
War mir gar nicht klar, dass auf der CD was fehlt – hier die Rückseite der Original Doppel-LP, deren Seite C fehlt (aus der Zeit, als Uehlinger, der sein Label ja wegen/für Joe McPhee gründete, mit CJR Records zusammenarbeitete, dem Label von Craig Johnson, der wiederum ein Freund McPhees war):
Im Willisau Archiv gibt’s zwei kleine Fotos vom Konzert:
Fotos: Andreas Raggenbass
Wie wohl der Ablauf des Sets war? „3D Family“ stand ganz bestimmt nicht am Anfang, das würde mich schon sehr wundern. Die Fonoteca scheint auch keine komplette Version zu haben („Shout Song“ fehlt, von der ersten Band des Abends, dem Horace Silver Quintet, gibt’s nur ein einziges Stück – das war wohl, bevor das Radio stets alles mitschnitt). Die Widmungen liess man auf der CD teils auch weg: „3D Family (for Walter P. Murray)“, „Shout Song (for Cecil Taylor)“ – auch beim fehlenden Stück gab’s eine Widmung: „P-O in Cairo (for James Newton in N.Y.)“.
Auf den früheren CD-Ausgaben fehlt dasselbe Stück, aber die Anordnung war noch anders – bei Discogs kann man Eintrag zur 1989er-CD auch die Liner Notes von Francis Davis für die 1985er LP-Neuauflage lesen, wo er den „reckless approach“ von Murray bezüglich Aufnahmen erwähnt und das „London Concert“ ebenso wie „3D Family“ als Beispiele nennt, bei denen das dauernde Aufnehmen ohne viel Planung sich ausgezahlt hätte: die beiden enthielten, so Davis, „his most inspired playing before Ming„.
Hier noch das Cover der ersten LP-Ausgabe (ich fand diese ersten Hat-Cover nie sehr ansprechend):
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