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bobby battle quartet with david murray, the offering (1990)
das album hatte ich vorher noch nie gesehen, geschweige denn gehört. das ist das einzige leader-album von bobby battle, den ich als drummer von don pullen und arthur blythe immer ganz gut, aber auch ein bisschen ungehobelt fand. das mappleshade-label kannte ich auch noch nicht, der pianist larry willis war da eine zeitlang musikalischer leiter, aber hier wohl noch nicht, seine eigenen sachen erschienen damals noch bei steeple chase. so, wie er hier spielt, könnte allerdings begünstigt haben, ihm den job anzubieten: zurückhaltend, aber immer interessant, ein bisschen blue-note-flair noch, mühelos in die 90er gerettet, toller touch, auf subtile weise auratisch. zwei sehr schöne kompositionen hat er auch noch beigesteuert, gleich am anfang eine ganz langsame ballade, die battle mit interessanter besentechnik begleitet. die aufnahme ist so fantastisch, dass man viele feinheiten gerade im schalgzeugspiel hört, ohne dass das poliert klänge, im gegenteil. santi debriano ist der bassist, auch er mit 2 kompositionen vertreten. murray dient als stargast, um die cd zu verkaufen, spielt sich nicht in den vordergrund, ihm fällt auch zu schlachtrössern wie „jitterbug waltz“ und „i mean you“ noch was ein. und auf besagter ballade ist er auch toll. zwei schöne stücke funktionieren aber auch gut ohne ihn. ich mag das melancholische feuer dieses albums sehr, es strahlt große eleganz aus, aber auch zurückhaltung – und biss, wenn er mal gebraucht wird. muss her, schöne entdeckung.
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