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remembrances (1990)
bin wieder zurück bei murray und in den frühen 90ern, was eine phase ist, die ich ganz gut kenne – ein paar dieser cds habe ich damals schon bei etwas späteren köln/saturn-besuchen mitnehmen können, so auch diese hier. mit ragin, burrell und tabbal ist gewährleistet, dass die eher bekloppte seite von murray zum vorschein kommt, und das ist wikrlich lustig anzuhören. wenn ich das programm richtig verstehe und das cover richtig deute, geht es um frühe musikalische einflüsse, und tatsächlich ist das materal eklektizistisch zusammengestellt – um es postmodern von den 90ern aus freundlich in die mangel zu nehmen. plötzliche tempo- und groove-wechsel gehören dazu, eine komplettimplosion von burrell während des dritten stücks (das tollste solo, das ich von ihm kenne, in „dartman“), roboterhaft gespielte ragtime-figuren, schmalzige spirituals, immer wieder zirkus-wirbel von tabbal (den ich ja ohnehin super finde), elefantenhaftes schmettern und sirenen-ausbrüche vom trompeter usw. murray selbst geht bei sowas mit, hält aber einen fuß in der ernsthaftigkeit. und eigentlich will das alles auch nichts ins lächerliche ziehen. aber in irgendeine tiefe führt das auch nicht.
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