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lucky four (1988)
ausgangspunkt meines murrayprojekts, aus der enja-umfrage heraus, das jetzt als nachzüglicher der quartett-sessions mit dave burrell 8 monate zuvor sichtbar wird. man kann sich denken, dass murray und burrell (nun mit wilber morris und victor lewis) mit dem material live unterwegs waren und so im münchener trixie studio gelandet sind. die beiden großartigen burrell-kompositionen „happy valley“ und „abel’s blissed out blues“ erfahren somit ihre zweiten aufnahmen, dazu kommen 3 neue kompositionen von wilber morris und eine vom manager kunle mwanga – und keine einzige von murray, das gab’s noch nie. dieses leicht veränderte quartett ist anders schräg als das mit hopkins und peterson, der bass ist autoritärer und lewis dreht ziemlich auf. der bezug zur alten schule ist deutlicher, aber aufreizend inszeniert, mal wird verschleppt, mal kommt ein eigenartiger kitsch hindurch, plötzlich kracht es gewaltig, und manchmal wundert man sich über die enthusiastischen ausrufe der bandmitgleider zwischendrin, wenn ein erster take schon reicht. tatsächlich wurden dann noch 2 folgetakes hintendran gehängt. ich habe den eindruck, dass burrell sich noch mehr traut und eine sentimentale spanish tinge beisteuert, die das quartett mit hicks vorher noch nicht hinbekommen hat.
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