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ming’s samba (1988)
ausgerechnet bob thiele verschafft murray nach 13 jahren aufnahmetätigkeit sein erstes album bei einem major label (portrait/cbs, das man in den 80ern ja vor allem mit sade und cyndie lauper verbindet) – und der bringt sein „anderes“ klavierquartett mit, das es ja auch noch gibt: john hicks, ray drummond, ed blackwell. schön aufgenommen ist das nicht, digitale kinderkrankheiten, alles ist zu hell und gleichzeitig unscharf zusammengefügt, und die vier drücken darin ordentlich auf die tube. das ist eher eine live-show-band, sie spielen tangos und sambas, hicks und murray schrauben sich in delirierende höhen, drummon & blackwell kicken dazu sehr ungewöhnlich, aber gut eingespielt. da, wo burrell manchmal seine arbeit verweigert oder die der anderen zum einsturz bringt, beschleunigt sich hicks zentrifugal, ohne jemals abzustürzen, und das ausschließlich im inside-playing, das ist schon phänomenal anzuhören. trotzdem wird diese band erst ihre größten höhen erreichen, wenn idris muhammad ed blackwell beerbt hat und ruhe und einen anderen groove einbringen wird.
der majors-flirt bleibt einmalig, aber mit bob thiele geht es später auf dessen red-baron-label weiter.
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