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hier geht es endlich weiter mit einer alten bekannten, die aber ansonsten hier wohl niemand kennt.
music revelation ensemble (james ‚blood‘ ulmer, david murray, jamaaladeen tacuma, ronald shannon jackson, 1988)
ohne die musikalische partnerschaft mit ulmer zu verfolgen ist jede beschäftigung mit murray unvollständig. aus der ulmer-perspektive habe ich das album vor einiger zeit schon mal wiedergehört: das coleman-erbe in einer instrumentalen formation (sonst hat ulmer ja damals auch gesungen), eine aktualisierung des moers-musik-albums „no wave“ (mit murray, amin ali und shannon jackson), ausschließlich eigenes material.
aus murray-perspektive (immerhin entstehen mit ulmer drei neue music-revelation-veröffentlichungen) ist das projekt ungewöhnlicher. nachdem quartett-mit-klavier-exzess ein völlig anderer sound – der schleppende funk des drummers, der funkige e-bass, die offenen gitarrenakkorde, die reibung zwischen den einzelnen elementen von komposition und arragement, über die murray einfach drübersegelt, durchaus ornettish. ulmer und murray haben den gleichen produzenten, der japanisches geld in die downtown-szene investiert und, bevor er mit zorn tzadik gründet, die beiden als black-rock-variation einzeln und zusammen weiterverfolgt hat. das wirklich neue passiert hier in der rhythm section, dazu braucht es halt einen großen tenor-sound, der hinreichend eigenständig ist. auf den härteren und kristallineren nächsten alben glänzt murray dann aber umso mehr.
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