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Angelika Niescier / Thomas Morgan / Tyshawn Sorey – Quite Simply | Dieses Trio entstand aus zwei separaten Begegnungen der Saxophonistin, die die Gelegenheit nutze, als sie 2008 in Moers „improviser in residence“ war, die beiden Musiker aus den USA einzuladen. Im Juli 2010 ist dann im Systems Two in Brooklyn das Album entstanden, ihr zweites für Enja. Wenn ich sie hiermit kennengelernt hätte, hätte ich keine Widerstände zu überwinden gehabt (was etwas mit dem enormen Energielevel bzw. Druck zu tun hat, den sie live aufbaut oder unter dem sie zu stehen scheint – inzwischen komme ich damit ja ganz gut klar, aber das braucht ein paar Anläufe/Konzerte). Ein fein verästeltes, ziemlich kollektiv agierendes Trio, das offene, ziemlich freie Soundscapes errichtet, zerklüftet, repetitiv, mal ordentlich wuchtig mit dem Saxophon eng ins Trio eingewoben, dabei auch immer wieder als Begleitinstrument agierend, doch dann erhebt es sich mit zarten Linien. Niesciers Ton klingt dabei ziemlich schlank und fein gestaltet. Dass die einzigen beiden Stücke, die nicht von ihr stammen, von Ornette Coleman („Congeniality“) und Anthony Braxton („69-0“) stammen, passt gut ins Bild. Das ganze Album ist vielleicht etwas verhalten, aber da brauche ich nach diesem zweiten oder dritten Durchlauf bestimmt nochmal zwei oder dreimal so viele, um das zu greifen zu kriegen.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #157: Benny Golson & Curtis Fuller – 12.11.2024 – 22:00 / #158 – 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba