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Alvin Queen – Mighty Long Way | Am 25. und 26. März 2008 wurde die Alvin Queen Band erneut für Enja aufgenommen, dieses Mal im Music Complex in Dobbs Ferry, NY. Das Line-Up ist dasselbe, erweitert um Neil Clark (cga, perc) und auf zwei Stücken um Elias Bailey am Kontrabass. Das Material ist teils ähnlich (zweimal Oscar Peterson, mit dem Queen die Jahre davor bis zu dessen Tod 2007 gespielt hatte, und einmal Horace Silver, mit dem Queen in den Siebzigern lange spielte, dazu zwei Originals von Davis und eins von Queen), teils kommt es aus dem Gospel (zwei Stücke von Joe Pace) oder Soul (eins von Ray Charles). Die Stossrichtung ist tatsächlich etwas moderner, wenn „I Ain’t Looking at You“ den Soul Jazz um 1960 abbildet, sind wir hier wohl irgendwo zwischen 1965 und 1972, je nach Stück. „This recording … is very personal; it is Alvin’s expression of his historical musical roots“ (so Thomas J. Hopkins in den Liner Notes). Nach dem Tod seiner Mutter habe Queen alte, vertraute Gospelmusik gehört (James Cleveland, Shirley Cesar, Swan’s Silvertones usw.) und dabei Joe Pace entdeckt. Mir gefällt glaub ich das erste Album wegen seiner Geschlossenheit etwas besser, aber das zweite ist etwas lebendiger – auch dank Neil Clarke, der natürlich gekonnt all die Stolperfallen umgeht, die Congas im Jazz so oft bedeuten. Und noch eine interessante Beobachtung: der modernere Rahmen lässt Davis manchmal deutlich weniger nach Adderley klingen – etwa in „Cape-Verdean Blues“, dem Silver-Stück, in dem auch Stafford ein wunderbares Solo spielt.
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