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Aki Takase – Something Sweet, Something Tender | Meine Neugierde auf die und Wertschätzung der Musik von Aki Takase haben sich im Lauf dieses Enja-Marathons vermehrt, keine Frage! Dieses Album hat sie an vier Tagen im Frühling 2007 im Audio Cue Studio in Berlin (28.-30. Mai und 17. Juni) aufgenommen und gemeinsam mit Werner Aldinger für Enja Weber produziert. Es besteht aus drei Teilen und einer Coda: im ersten und dritten spielt Takase Musik von Thelonious Monk („Crepuscule with Nellie“, „Locomotive“), Carla Bley („Walking Batterie Woman“, „Intermission Music“), Ornette Coleman („The Sphinx“, „Peace“), Eric Dolphy (das Titelstück) sowie Alexander von Schlippenbach („Globe Unity“). Dazwischen gibt es sechs eigene Stücke bzw. freie Improvisationen unter der Überschrift „Something or A.“ (Aki, Alex, …?) und ganz am Ende noch zwei Originals, „Hinter meinem Rücken“ (ein Stück aus der Zusammenarbeit mit Yoko Tawada) und „So Long Mr. T. Shimizu“, ein hymnischer Abgesang auf einen verstorbenen Freund und Jazzförderer. Takase klingt nachdenklicher als auf ihren frühen Solo-Alben, nimmt sich immer wieder viel Zeit, horcht den Tönen nach, lässt sie verklingen, setzt neu an. Diese introspektive Seite kam später auf „Hokusai – Piano Solo“ (Intakt, rec. 2018) zur vollen Blüte. Auf „Something Sweet, Something Tender“ gibt es die Verdichtungen und Beschleunigungen, die wilden Ausbrüche (etwa in „The Sphinx“), es gibt auch das Spiel im Innern des Flügels – aber das alles wirkt auf wunderbar leichte Art gesetzt, ruhig, aber auch bestimmt, klar. Neben „Song for Hope“ ist das hier aus dem Enja-Katalog von Takase, soweit der mir bekannt ist, sehr schnell mein liebstes Album geworden.
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