Antwort auf: Enja Records

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gypsy-tail-wind
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Roberto Fonsceca – Zamazu | Die Party hier ist eher melancholisch angehaucht. Ein sehr schönes Album, mit dem ich die Band um dieselbe Zeit herum auch mal live sah. Die Kernband besteht aus dem Leader am Klavier, Omar González am Kontrabass und Ramsés Rodriguez an den Drums. Fast immer sind auch Javier Zalba (cl, ss, as, bari, fl), Emilio del Monte Mata (bgo, cga, guiro usw.) und Emilio del Monte Valdés (timb) dabei, dazu kommen ein paar bekannte und weniger bekannte Gäste, darunter Omara Portuondo, die ein Stück im Duo mit Fonseca singt („Mil Congojas“), auf einem anderen Stück stossen Trompeter Manuel „Guarjiro“ Mirabal und Bassist Orlando „Cachaíto“ López dazu, nochmal woanders Toninho Ferragutti (acc), Vicente Amigo (flamenco g) und Botas Gordas (palmas). Ein Highlight ist „Ishamel“ von Abdullah Ibrahim, für das Fonseca ein Arrangement mit acht Violinen (und Extra-Percussion von Bogham Costa und Carlinhos Brown) geschrieben hat – hier ist zum zweiten Mal Cachaíto am Bass zu hören. Das ist eine Art Update der Alben, die Rubén González für World Circuit aufgenommen hat – es gibt auch ein Stück, das Fonseca mit Ibrahim Ferrer geschrieben hat (mit Gesang von Carlos Manuel Calunga und Pepe Maza). Live ging das ziemlich ab (Zalba, Omar Sanchez am Bass, Rodriguez und del Monte Mata waren dabei, wenn ich das korrekt notiert habe), aber die Melancholie ist dieser Musik nie auszutreiben, was sicher auch mit der sehr präsenten Klarinette von Javier Zalba zu tun hat, der echt gut ist. Aufgenommen wurde das Album 2006 in Havanna (Cuba) und Salvador (Brasilien) und es kam 2007 bei Enja heraus. Vielleicht wäre ein Album mit weniger Gästen und Bewegungen im Line-Up ganz gut? Ich habe Fonseca nie weiterverfolgt, ein Blick durch die späteren Alben auf Discogs lässt mich aber ahnen, dass sie alle recht ähnlich ablaufen (also immer mit ein paar Gästen).

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