Antwort auf: Ben Webster

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friedrich

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Ich hatte letztes Jahr eine heiße Ben Webster-Phase. Jetzt ist Zeit, mal zurückzublicken.

Als Leader:
Soulville (1958) *****
Ben Webster Meets Oscar Peterson (1959) ****1/2
The Soul Of Ben Webster (1960) ****
For The Guv’nor (1969) ****

Als Co-Leader mit Coleman Hawkins:
Coleman Hawkins Encounters Ben Webster (1957) ****

Als Co-Leader mit Gerry Mulligan:
Gerry Mulligan Meets Ben Webster (1960) *****

Als Co-Leader mit Johnny Hodges:
The Complete 1960 Sextet Cellar Door Session (1960) *****

Als Co-Leader mit Harry „Sweets“ Edison:
Wanted to Do One Together / Ben and „Sweets“ (1962) ****1/2

Als Sideman von Harry „Sweets“ Edison:
Sweets (1956) *** – hat bei mir irgendwie nicht gezündet.

Als Sideman von Richard „Groove“ Holmes:
Groove (1961) ****1/2

Die 1940-42er Aufnahmen mit Duke Ellington (The Blanton-Webster Band) sind sowieso *****, aber da kommt auch noch vieles anderes zusammen – Ellington, Strayhorn, Blanton, das Orchestra …

Ich habe noch die zwei Alben Gee, Baby, Ain’t I Good To You (1957, Leader: Harry „Sweets“ Edison) und Blues-A-Plenty (1958, Leader: Johnny Hodges) als Teil eines 2 CD-Sets, auf dem auch The Soul Of Ben Webster enthalten ist und wo Ben Webster als sideman auftritt. Das ist aber so viel Stoff, das ich es nie geschafft habe das mal aufmerksam zu hören. Deshalb keine Wertung.

Qualitativ ist da vieles sehr nah beieinander. Manchmal geht es nur um Nuancen, manchmal ist es auch meine jeweilige momentane Stimmungslage, die entscheidend ist. Die *****er-Alben sind für mich aber amtlich.

Ein Musiker, der in seinem Spiel sehr flexibel – oder besser: voller Gegensätze ist und sehr emotional spielt, von zart hauchend bis ruppig zupackend, dabei sehr individuell, oft unmittelbar am Ton zu erkennen. Da liegt das Herz auf dem Saxophon-Blättchen. Hat seinen Stil irgendwann eigentlich nicht mehr verändert, aber lange auf höchstem Niveau gespielt.

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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)