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Arthur Taylor / Taylor’s Wailers – Mr. A.T. | Auch die nächste Runde kommt von einem Drummer/Bandleader, der wie Jones (und Art Blakey, Roy Haynes, Louis Hayes …) junge Musiker förderte. In diesem Fall ist der Veteran Art Taylor, die Jungspunde sind Abraham Burton (as) und Marc Cary (p), Willie Williams (ts) und Tyler Mitchell (b) – letzterer von Cary und Williams in die Band gebracht – sind mit Jahrgang 1958 schon ein paar Jahre älter. Mitchell hat um den Dreh herum u.a. mit Sun Ra (auch wieder vor ein paar Jahren), Jon Hendricks oder – an Taylors Seite – mit Steve Grossman aufgenommen.
Los geht es mit dem Titelstück des Albums, komponiert und Taylor geschenkt von Walter Bolden – und wenn Taylor in seinen Liner Notes meint: „This band is based on love – we love and respect each other as people and musicians“, dann glaube ich das sofort, denn schon in den ersten Minuten wird ein unwiderstehlich federnder Groove aufgesetzt, über dem die Saxophone und dann Cary abheben. Dass Burton später zum Tenor wechseln sollte, wundert mich gar nicht, so schwer wie er hier klingt. Willie Williams kenne ich bisher eigentlich nicht (er spielt auf den Big Band-Alben von Clifford Jordan und auf T.S. Monks Hommage an seinen Vater), aber auch er klingt phantastisch.
Auf dem Menu stehen hauptsächlich Klassiker: „Hi-Fly“ (Randy Weston), „Soul Eyes“ (Mal Waldron), „Ahmad’s Blues“ (Ahmad Jamal – kommt super mit den Bläsern!), „Gingerbread Boy“ (Jimmy Heath), dazu mit „Bullet Train“ noch ein Bolden-Original und ein kurzes Stück von Taylor, „It Doesn’t Matter“. Von „Mr. A.T.“ gibt es am Ende nochmal eine kurze Version. Die Band wirkt tatsächlich eng verwoben, man glaubt sofort, dass das eine Working Band ist und dass die fünf bestens miteinander klar kommen. Das Album darf mit den dreien von Burton auf den Stapel mit den grossen Entdeckungen der Enja-Strecke, und das Verve-Album der Band muss auch noch her.
Aufgenommen wurde das Album mal wieder in einem Tag, am 9. Dezember 1991 im Studio von Rudy Van Gelder. Taylor starb ja leider schon 1995 und nach den beiden Taylor’s Wailers-Alben (Enja: rec. 1991/rel. 1992; Verve: 1992/1993) folgte nichts weiteres mehr.
Kennt jemand was von Willie Williams, besonders die zwei Enja-Alben „Spirit Willie“ (7045) oder „WW3“ (8060)? Da bin ich jedenfalls echt neugierig!
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