Antwort auf: Enja Records

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gypsy-tail-wind
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Nana Simopoulos – Still Waters | Daran hab ich mir vor ein paar Wochen die Zähne ausgebissen, aber beim neuen Anlauf mit angepassten Erwartungen geht das doch wieder ganz gut. Nana Simopoulos hat klassische Gitarre gelernt, spielte eine 1956er Gibson 175 und hier eine Gibson Chet Atkins mit Nylonsaiten „that combines the best attributes of a Classical guitar and an electric instrument“ (Olga Broumas, Liner Notes). Zudem spielt sie Bouzouki und hat Synthesizer-Parts komponiert. Los geht es mit einem Stück in einem traditionellen 9/4-Tanzrhythmus, neben der Leaderin ist Mark Josefsberg an der Marimba solistisch zu hören (er spielt anderswo auch Vibraphon-Synthesizer) während Chip Jackson am Bass rifft und alles an Ort und Stelle hält. Christos Gotsinas (d) und Hamid Drake (d, tabla, bendir – die letzten zwei Minuten des Albums kippen tatsächlich in einen Reggae-Beat) sorgen für die passenden Beats, anderswo tauchen noch Marty Fogel (sax, fl, cl), Christine Bard (doumbek, perc) und die Sänger*innen Lue Simopoulos, John Harvey und Laura Toy auf. Tänze traditioneller Herkunft bilden auch anderer Stücke Fundament, komponiert und arrangiert hat alles Simopoulos selbst. Aufgenommen wurde das alles in den A & R Studios in New York im April 1988 (Cynthia Daniels war die Tonmeisterin) und auf der CD gibt es als Bonus noch vier Stücke von der LP „Pandora’s Blues“, die 1983 in Los Angeles aufgenommen wurde und nichts mit Enja zu tun hat (Line-Up: Simopoulos & Joe Diorio, g; Ray Pizzi, as/fl; Tom Garvin, p; Charlie Haden, b; Billy Higgins, d). Alles in allem bleibt mir das etwas zu glatt, zu oberflächlich virtuos und bei aller Neugierde (ein Stück für Synthesizer und Bouzouki? klar, „because, as far as I know, it hadn’t been done“, so Simopoulos in den Liner Notes) und allen Kombinationen and Instrumenten, Rhythmen und Grooves irgendwie etwas zu ereignisarm – der Funke will jeden Fall nicht springen. Das ist eher eine Art instrumentale globale Dorfmusik als richtiger Jazz, hervorragende Musiker*innen alle, die bestimmt gerne zusammen spielten: „In concert, the channels of regard, respect and, why not, love between the band-members are evident and mesmerizing in their choreography of gesture and glance“, schreibt Broumas.

(Die Bonustracks sind konventioneller, von der Band bzw. der Rhythmusgruppe gibt es auf den vier hier zu hörenden Stücken – zwei kurze, zwei längere, je eins ein Gitarrenduo und eins mit Band, insgesamt 14 Minuten – nicht so viel zu hören, nur auf „Last Time“ kommen die alle zum Zug, anderswo ist das sehr auf die Gitarre fokussiert.)

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