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da gibt es kein rosa, jedenfalls nicht in der technischen einstellung
dass diese fünf veröffentlichung nicht nur irgendwelche alben in einer großen diskografie sind, sondern tatsächlich ein wohlüberlegtes quartett-projekt, ist mir auch erst kürzlich aufgefallen. auch, dass burrell und murray damals erst so frisch miteinander gearbeitet haben. burrell ist ein sehr besonderer pianist, das habe ich immer so am rande wahrgenommen. bei shepp war er ja relativ gebändigt, und der surrealismus, den er dort, bei marion brown und grachan moncur aufgetankt hat, kommt hier bei murray plötzlich ganz anders zum tragen. ist natürlich eine gegenposition zur tyner-schule, zu der ich ja hicks auf jeden fall dazuzählen würde, aber auch irgendwie nicht auf monk oder nichols bezogen… byard, kessler, burrell, pullen, da sagt man immer: postmoderne, aber das trifft es auch nicht, auch wenn es ein kurzer weg bei burrell von ragtime bis dekonstruktion ist. pullen ist viel heißer, und byard hat nicht diese trance-aspekte, die ich bei kessler und burrell sehr deutlich höre. und hopkins und peterson sind halt auch leute, die mit sowas überhaupt keine probleme haben und sich direkt auch mehr trauen als sonst. und dass murray wirklich konzeptionell denkt und nicht nur bands zusammenstellt, in denen er der star ist, ist eine schöne neue erkenntnis für mich.
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