Antwort auf: David Murray

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vorgarten

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lovers (1988)

dieses album hat flamingos in schwarzweiß zu bieten, aber wenn man lang genug hinschaut, sieht man rosa. ein scheinbar ruhiger zusammengestelltes programm, könnte diese band nicht aus einer ballade den größten organischen krawall hervorholen. „in a sentimental mood“, so ein stück, das nach einer einspielung (coltranellington) nicht mehr wiederholbar schien, erscheint hier um 2 ecken gedacht plötzlich ganz rührend einfach und echt. so ein klaviersolo wie da kann wirklich nur burrell spielen, aber man muss auch hören, wie sensibel das begleitet wird. murrays sound hier ist in form, viel größer als noch in den 70ern, die vorbilder verschwinden dabei, tatsächlich fällt einem nur noch webster ein. drum herum nimmt sich eine band zeit, vermisst zerklüftete landschaften, haut selbst breschen hinein, hat ein auge für das rosa im schwarzweiß. auch ein song wie „ming“, den ich nie recht verstanden habe, findet hier seine bestimmung. am ende zwei introvertierte songs von peterson und dem produzenten kunle mwanga, dave burrell streichelt sie ein bisschen und wirft dann kleine bomben hinein.

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