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the january 1988 quartet sessions
darauf habe ich mich wohl am meisten gefreut – denn bei den von jim anderson für DIW aufgenommenen sessions im a&r recording studio im januar 1988 nahm das quartet murray/burrell/hopkins/peterson material für ganze 5 alben auf: LOVERS (erschien 1988), DEEP RIVER (1989), BALLADS (1990), SPIRITUALS (1990) und den nachzügler TENORS (1993). ein werkkomplex, der als solcher von mir nie wahrgenommen wurde, ich habe selbst nur LOVERS auf cd, TENORS als datenhaufen, bei einem freund habe ich mal in SPIRITUALS reingehört, die anderen beiden kannte ich bislang nicht. und es ist keine unternehmensphilosophie von DIW oder von welchem rechtebesitzer auch immer, so etwas irgendwann mal in boxen zu bündeln.
die band selbst ist verlockend genug, vor allem weil dave burrell dabei ist, der nach der octet-session vom fleck weg engagiert wurde, um murrays lieblingspianisten hicks zu ersetzen, der damals noch ausgiebig mit pharoah sanders unterwegs war. auch peterson kommt aus dem octet, aber hopkins ersetzt hier wieder den traditionellen octet-bassisten wilber morris. sehr viel sophistication also, skulptural-verschrobene klaviersoli, bassvirtuosentum und ein zu jähen explosionen neigender drummer ergeben eine fast nie vorhersehbare mischung, über die man sehr viel nachdenken kann. ich bin zum beispiel jedesmal gespannt auf das jeweilige burrell-solo, das mich trotzdem fast immer überrascht. und es ist erstaunlich, wie eng die hier zusammenrücken und einander wirklich jeden irrsinn erlauben. und murray ist hier vielleicht wirklich in seiner allerbesten form. aber das alles dann der reihe nach.
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