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Manchmal befällt einen der Eindruck, dass Kino eigentlich nur aus anspruchslosen Teenagerproduktionen oder massenfreundlichen Actionstreifen zu bestehen scheint. Es gibt aber Ausnahmen von dieser vermeintlichen Regel, denn schon seit den Anfangszeiten der bewegten Bilder fassten manche Regisseure Film als subversive Kunst auf. Sie erstrebten, wie das Vorwort dieses Buches es ausdrückt, „Zerstörung oder Veränderung der bestehenden Werte, Institutionen, Sitten und Tabus in Ost und West, bei Linken und Rechten, durch die vielleicht einflussreichste Kunst des Jahrhunderts.“
Wie unterschiedlich Kino in seiner künstlerisch-provokativen Variante sein kann, hat Amos Vogel bereits 1974 in einem Buch festgehalten, das rasch zu einem Klassiker unter den Filmpublikationen wurde. Bedingt durch sein Entstehungsdatum sind die angesprochenen Werke zwar weniger aktuell, das tut der Sache aber kaum Abbruch, denn vieles in diesem Band ist ohnehin filmhistorischer Natur.
Vogel beschreibt anhand zahlloser Beispielfilme die drei „Waffen der Subversion“: Form, Inhalt und Bruch mit gängigen Tabus. Szenen, wie der auf dem Buchtitel abgebildete Augenschnitt aus Luis Buñuels Ein andalusischer Hund von 1929 zählen noch heute zu den „schockierendsten Momenten des Weltkinos“. Doch der Band hat noch mehr aufzubieten in Sachen Überschreitung der Grenzen, brachen Filmemacher des subversiven Kinos doch bei der Darstellung von Tod, Sex, Gewalt oder Religion die üblichen Regeln.
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