Antwort auf: Ich höre gerade … Blues!

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zoji

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Beiträge: 6,693

Puh, Allmächtiger, ich fühle mich schon durch die Kompetenzzuschreibung etwas überfordert: Empfehle einem bluesfernen Pop-Liebhaber einen guten Einstieg in den Blues.

Moin @mozza

Wir hatten das ja so ähnlich schon einmal mit Frankie Lee, der nicht gezündet hatte, wenn ich mich richtig erinnere? Ich würd’s mir ja einfach machen und sagen, wenn sie Dir gefallen ist das doch selbstverständlich ein guter Einstieg. Selbst habe ich von den genannten nur Riding With The King und One Kind Favor, die ich beide sehr stark finde. Bei den anderen erinnere ich mich nicht einmal, ob ich die je komplett, oder nur mal reingehört habe. Ich mag die Vokabel in dem Zusammenhang nicht sehr, weil mir genau der Aspekt bei anderer Musik durchaus gefallen kann, aber gerade der späte King ist mir häufig zu glatt, Blues tut das meiner Meinung nach nicht sehr gut. Kings häufig genanntes Referenzalbum ist vermutlich Live At The Regal aus dem Mitt-60ern. Hatte ich hier schon erwähnt, meine Lieblingsphase seiner Karriere reicht etwa von dort bis in die frühen 70er, als er funky wurde. Ein Album das ich mit seinem 80er-Einschlag nie sonderlich mochte ist King Of The Blues: 1989, das könnte Dir vielleicht gerade aus den Gründen gefallen, aus denen es mir missfällt. Ich meine sogar mich zu erinnern, dass Phil Collins seine Finger da irgendwie im Spiel hatte.

Mein Lieblings-Bluesman ist John Lee Hooker. Hast Du es mal mit seinem Comeback-Album The Healer probiert? Damit hatte er einigen Crossover-Erfolg, wohl auch bei einem popaffinen Publikum. Der erste Name, der mir bei „Einstieg in den Blues“ aber immer in den Sinn käme wäre allerdings Muddy Waters, nahezu alles, aber das ist dann meist auch schon recht pur.

Aktuelle Musiker, die wenigstens mein Bild des Blues der letzten 20 Jahre stark geprägt haben und die die Genregrenzen auch mal sprengen wären Otis Taylor, Seasick Steve und der weit weniger bekannte Bjørn Berge.

Mein eigener Einstieg war damals natürlich auch nicht gleich das ganz true Zeug, dass lief eher über Rockbands der Spät-60er und 70er. Übrigens, auch wenn sich die Bezeichnung aus der Redewendung „to be blue“ ableitet, empfand ich die Gemütszuschreibungen als traurig und melancholisch immer viel zu einseitig, gibt genug Blues der das Leben feiert, wenn ich nur an den R&B der 40er denke, Louis Jordan und so Sachen.

Weiß nicht, ob Dir das irgendwie weiterhilft, finde die Aufgabenstellung „gib mozza den Blues“ wirklich schwierig.

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Und lieg´ich dereinst auf der Bahre, dann denkt an meine Guitahre, und gebt sie mir mit in mein Grab (Der rührselige Cowboy, D. Duck)