Antwort auf: David Murray

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thelonica

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redbeansandricedie Idee, Lovano mit Hawkins in Verbindung zu bringen, find ich überraschend… auf irgendeiner Ebene versteh ich das schon, er hat einen recht „schönen“ Ton, vielleicht tatsächlich etwas mehr Wohlklang als bei Sonny Rollins… aber er hat halt überhaupt nichts schmusiges, hätt ich gesagt, und von dem her seh ich ihn dann doch näher bei Brecker als bei Murray… für mich ist Lovano immer noch primär ein etwas langweilliger moderner Tenorist, der von Joe Henderson und Sonny Rollins herkommt, mit – meinetwegen – einem etwas samtigeren Ton… ein bisschen wie Hank Mobley in der Hinsicht, nur moderner…

Hank Mobley war ja anfangs Autodidakt, ähnlich wie James Moody oder auch Roy Eldridge. Bei Murray ist das nicht dasselbe, jedoch hatte er in der Jugend schon ähnlich seine Instrumente gelernt, die Mutter hatte großen Einfluss auf ihn (s. „Morning Song“), der Vater unterstützte nach dem  Tod der Mutter sein musikalisches Talent nicht wenig.

Bei Joe Lovano wäre noch der Vater interessant, der ja auch Saxophon gespielt hatte. Was hatte der für einen Stil? Unter den Italo-Amerikanern finde ich ja auch Carmen Leggio ganz interessant, ebenfalls überwiegend Autodidakt wie die oben genannten. Leggio hatte allerdings mit der Klarinette angefangen. Interessant sind die Parallelen bei Murray und Leggio: Working class environment, unendlich viel Musik absorbieren und schon als Teenager Gigs spielen.

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