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Tja, @wa und @stormy-monday ich weiß jetzt gar nicht so recht, was ich euch berichten soll.
Zuerst war ich mal irritiert, denn ich hatte da wohl etwas missverstanden.
Der Abend wurde durch die Cobras eröffnet. Ich weiß nicht, ob das so geplant gewesen war, denn Dan Kroha sagte später:
„We are a little late. Welcome to our soundcheck, Ladies & Gentlemen.“
Wie auch immer, der Auftritt der Detroit Cobras in Hamburg dauert nur gut 30 Minuten, vielleicht waren auch 35. Und an den Drums saß auch nicht Kenny Tudrick. Rachel ist nicht zu ersetzen. Natürlich nicht. Und er ist schon ein seltsamer Performer, dieser Marcus Durant. Ein baumlanger Kerl, neben dem Mary Ramirez noch winziger wirkt, als sie tatsächlich ist. Aber war macht er? Die meisste Zeit kniet oder sitzt er und ist ab Reihe 3 schon nicht mehr zu sehen. Nach einigen Songs nimmt er schließlich die Pudelmütze ab, die bei ca. 27 Grad auch keine gute Wahl gewesen sein dürfte, und man sieht, er hat sich die wilde Matte stutzen lassen. Ansonsten brüllt und schreit er, aber Gesang ist nur stellenweise zu vernehmen. Rachels rustikaler Charme fehlt an allen Ecken und Enden und ich vermag nicht einzuschätzen, wie ein Auftritt der Cobras verlaufen könnte, wenn sie ohne Begleitung auftreten. Musikalisch ist das von der Band allerdings gewohnt routiniert und der Harmoniegsang rettet dann einiges.
The Gories:
ich bin ja bekennender Low-Fi Fan und dieser Auftritt war mir dann sehr sympatisch. Das fing schon mal damit an, dass sie ihr Equipment selbst aufgebaut und verkabelt haben, aber sie haben ja auch nicht so viel ;)
Nach einem kurzen Rückzug backstage zum T-Shirt-Wechsel ging’s dann los. Ein gelungenes Set aus eigenen Songs und Coversongs folgte in den folgenden ca. 70 Minuten inkl. einer Zugabe. Mick Collins und Dan machten vorne eine gut gelaunte Show und im Hintergund Peggy O’Neill. Mo Tucker style. Sie verzieht keine Mine, das Gesicht mit eine großen Sonnenbrile gut getarnt. Und es ist auch am Ende klar, wann Schluß ist: währen die Herren noch extatisch ihre Gitarren malträtieren, schnappt sie sich ihre Sticks und ihren Backpack und stapft von der Bühne ohne einen einzigen Blick nach links oder rechts zu wenden verschwindet sie hinter der Bühne.
Mary Ramirez hat sich beim Auftritt der Gories übrigens noch blicken lassen und sich unters Publikum gemischt, wo sie in der ersten Reihe kräftig mitgefeiert hat.
Das Hamburger Publikum hat beide Bands lautstarkt gefeiert und war bunt gemischt mit -für mich- überaschend vielen jungen Leuten.
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Ever tried. Ever failed. No matter. Try Again. Fail again. Fail better. Samuel Beckett - 'Cos music is for listening and not to stored away in a bloody cupboard.