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vorgarten morning song (1983) eine frühe quartett-aufnahme, die ich noch gar nicht kannte. murray hat zwei veteranen eingeladen, reggie workman & ed blackwell, dazu stößt der großartige john hicks, der anfang der 1980er wohl so heiß spielt wie kein anderer pianist. der kommt mit dem neuen material von murray, mit vielen changes (!) und tempowechseln, super klar, und rollt das ganze himmelwärts, während blackwell sich um besonders unkonventionelle formen der begleitung bemüht. das geht oft fast punkig gut auf, manchmal auch nicht so. aber mich hat erstaunt, wie viel von dem, was ich am 90er-jahre-murray so mag, hier schon präsent ist, inklusive der tollen komposition „off season“ (mit das beste, was er je geschrieben hat, ein großartiges höhepunkt-vehikel). fokussierteüberlegte soli, die was aufbauen, oberton-linien, ein schwerer, muskulöser swing, und ein fuß breit im gospel. im org-faden hat vor allem diese band viel kritik bekommen, und auch blackwell hat murray irgendwann mal gesagt, dass es ein paar jahre brauchte, bis er mal der rhythm section zugehört und nicht nur fürs publikum gespielt habe (gibt murray selbstkritisch zu). hier hört man das nicht. aber so richtig intensiv arbeitet murray erst ende der 80er in diesem format weiter.
wow, hätte nicht gedacht, dass dies dich so richtig anspricht, lief eben auch gerade mal wieder! seite eins ist mit den ersten stücken schon der weichere david murray, den ich vor allem in den piano duo alben liebe, das quartet harmoniert fantastisch, man könnte das schon fast als schmalzig(heute wohl eher als perfekte darbietung) abtun. in den 80ern hätte ich das nicht gehört( es musste häufig schräg und derb sein), heute sind die ersten beiden stücke , „morning song“ und „body and soul“ vielleicht der beste einstieg in den tag, funktionierte eben aber auch zum runter kommen nach einem anstrengenden und recht warmen bzw. hier recht schwülem freitag. der klang der black saint lp ist mehr als formidabel, die pressung perfekt. wer sie nicht kennt und als vinyl bekommen kann sollte zuschlagen…..vielleicht beruht die kritik im org faden auf dem zeitgeistigen dieser einspielung, das ist zum teil schon jazz, den man damals tatsächlich auf jeder rolltreppe um die ohren bekam….heutzutage höre ich dies auch mit ganz anderen ohren und entdecke nuancen, die man in den achtzigern nicht wahrnahm…und ja off season ist fantastisch, liegt imo vor allem an blackwell und workman…..kritikpunkt meinerseits , duet, da wäre mehr drin gewesen…..
zuletzt geändert von lotterlotta--
Hat Zappa und Bob Marley noch live erlebt!