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Kalaparusha Maurice McIntyre – Live from Studio Rivbea – July 12, 1975 (Rivbea Live! Series, Volume 1) | Die erste CD einer neuen Archiv-Serie ist ein phantastischer Auftakt. 42 Minuten dauert das Set, das Kalaparusha beim ersten Festival in Rivers‘ Loft (im Keller gemäss Ed Hazells Liner Notes?) spielte. Der Leader spielt sein stählern strahlendes Sax, immer wieder in hohe Lagen ausbrechend, von verdichteten brummelnden Free ins hymnisch kreischende Falsett. Malachi Thorntons formbewusste Trompete erweist sich als perfekter Partner, melodiös, eher flächig, recht bescheiden. Dazu der grummelnde E-Bass von Milton Suggs (im Free ein äusserst selten gehörtes Instrument? Passt hier total gut!) und die unberechenbar pulsierenden Drums von Alvin Fielder. Toll! 1975 und 1976 waren wohl Kalaparushas geschäftigste Jahre, zurück aus Woodstock (wo er bei Karl Berger unterrichtet hatte, nachdem aus Chicago weggegangen war) und regelmässig zu Gast bei Rivers – aber in Sachen Aufnahmen war schon fast nichts mehr los, bald trockneten auch die Gigs aus und Kalaparusha verdiente seinen Unterhalt auf der Strasse – der Teil der Geschichte ist ja leider bekannt (Sucht – das ging früh los –, Armut, Selbstsabotage …). Die drei Stücke auf dem neuen Album sind jedenfalls bisher alle nicht identifiziert.
Nachtrag: Sound ist okay, angemessen dreckig, alles irgendwie zu hören aber definitiv nicht Hi-Fi. Mensch kennt ja solche Loft-Aufnahmen.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #161: David Murray - 11.3., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba