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danke für die recherche. beim nächsten murray-album ist schon wieder ein anderer expat-drummer dabei, oliver johnson.
interboogieology (1978)
auch noch auf der europatour anfang 1978 entstanden, dazwischen liegt diskografisch noch ein 2-tägiges engagement in paris, solo tenorsax, abgebildet auf drei alben von drei verschiedenen labels: CONCEPTUAL SAXOPHONE (auf cadillac), SUR-REAL SAXOPHONE (auf hora) und ORGANIC SAXOPHONE (auf palm). der setlist nach spielt murray dort eigenes material (plus sachen von butch morris und stanley crouch) und einige wenige standards.
für das folgende bandalbum ist die band in mailand (black saint, studio) und hat sich schick gemacht. morris und dyani sind noch dabei (dyani ein toller, adäquater und nicht unähnlicher ersatz für fred hopkins), dazu oliver johnson, den man ja vor allem von lacy-alben kennt, und der zu dieser zeit schon in europa lebte. außerdem ist auf zwei stücken die chilenische sängerin (im europäischen exil) marta cadreras dabei, die damals gerade mit georges moustaki zusammenarbeitete. sie verstärkt im opener wortlos den kollektiv agierenden bläsersatz, im titelstück singt sie auch ziemlich cool text.
sehr toll ist die neue komposition „home“, im duett mit dyani eingespielt, ein dunkler, ausfransender song, der rest verfolgt die linie des rouen-konzerts weiter, freier swing, powerplay, aber immer wieder auch flirts mit grooves, tonalem spiel und song. vor allem im titelstück, dass als wilder sturm beginnt und dann tatsächlich zum song switcht. johnson swingt nicht so wie brown, agiert eher klassischer als freejazzdrummer, dem es vor allem um intensitäten geht.
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