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Von dem habe ich nur Red Mud, ein schönes, aber eher konventionelles Album mit ein oder zwei Ausreißer-Tracks. Ersteindruck beim Querhören ist ziemlich gut. Ich finde das auch gar nicht so ungewöhnlich. Es wäre vielleicht übertrieben, davon zu sprechen, dass es einen Trend gab, ich erinnere mich aber an einige Projekte in den 90ern oder vielleicht auch frühen 00ern die auf ähnliche Art versuchten, Blues zu modernisieren, z.B. ein oder zwei R.L. Burnside-Alben, die stark mit Samples arbeiteten (tatsächlich habe ich Burnside das erste Mal auf mtv mit so einer Nummer wahrgenommen, kann man sich heute kaum noch vorstellen). Mir scheint das auch nicht abwegig, wenn ich sowohl Blues wie auch HipHop als Evolutionsstufen afroamerikanischer Musik betrachte. Umgekehrt gab es auch einige Künstler aus dem Bereich Pop, die versuchten sich den Blues dienbar zu machen, Moby mit großem Erfolg, Everlast tatsächlich in der Verbindung mit HipHop und sogar irgendein (ehemaliger?) Musiker von Depeche Mode hatte irgendetwas in der Richtung (da sind meine Erinnerungen etwas vage).
Das jüngst hier wegen des Covers verhandelte Album von A.C. Reed von 1987 enthält einen Track, der vor Alkohol am Steuer warnt und einen kurzen Rap-Part enthält. Kurioserweise habe ich noch ein weiteres Album eines Bluesgitarristen, mit einen Song zum selben Thema der ebenfalls mit einem Rap aufwartet. Bei beiden wirkt das selbst für mich als HipHop-Laien aber erkennbar ungelenk und vor allem rührend naiv und jämmerlich anbiedernd. Chris Thomas King scheint mir das vergleichsweise überzeugend gelöst und miteinander verbunden zu haben, würde ich mir vielleicht sogar kaufen. Hat jedenfalls ordentlich Druck und Dampf, gefällt mir.
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zuletzt geändert von zoji
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Und lieg´ich dereinst auf der Bahre, dann denkt an meine Guitahre, und gebt sie mir mit in mein Grab (Der rührselige Cowboy, D. Duck)