Antwort auf: Enja Records

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vorgarten

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gypsy-tail-windDer junge Cary lernte u.a. bei John Malachi in Washington D.C. – und dieser habe Cary „the sense of dignity and diligent determination“ der einstigen Billy Eckstine Band (der nicht so richtig dokumentierten legendären Big Band mit Gillespie, Parker, Blakey usw.) eingepflanzt, „that he carries on with great pride“. Vielleicht erklärt das die Spielhaltung Carys, die ich irgendwie stets als etwas zurückhaltend empfinde – aber auch als reserviert im Sinn, dass ich stets den Eindruck habe, dass Cary über Reserven verfügt, die er nicht anzapfen will? Ich kann auch einfach sagen: ich mag ihm gerne lauschen, aber kriege ihn nicht wirklich zu fassen.

ich höre da eher eine besondere qualität, die aber nicht in ihrer absage an schnelligkeit oder virtuosität in ihre zeit passte – weshalb er sich vielleicht als begleiter von sängerinnen besonders wohl fühlte. abbey lincoln hat ihm sehr viel raum gegeben, den er auch braucht, um etwas zu entfalten. umso unverständlicher, dass er sich nicht selbst genau das material geschrieben hat, in dem er hätte glänzen können. vielleicht mag er auch kein leader sein? man muss deshalb ein wenig arbeiten, um an das heranzukommen, was wirklich besonders ist an seinem spiel – aber dafür habe ich ja eh eine schwäche.

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