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@shanks‘ Liste ist eher in der Zwischenphase der Band zuhause – vom Ende der „Hamburg Years“ bis zu den ersten Alben, auf denen Moses Schneider die Regler übernahm. K.O.O.K. ist hier mit sechs Nennungen am häufigsten vertreten, das „weiße Album“, „Pure Vernunft“ und „Kapitulation“ folgen mit je drei Tracks. An der Spitze steht mit „Schatten werfen keine Schatten“ ein Track vom selbstbetitelten Album von 2002. Die Band hat laut Jan Müller zu der Zeit viel David Bowie im Studio gehört. Gelegenheit dafür hatte sie reichlich, schließlich zog sich der Produktionsprozess mit Tobias Levin über 1,5 Jahre hin. Ich meine den Einfluss auf „Schatten werfen keine Schatten“ hören zu können – die Gitarre im Hintergrund beim Refrain klingt doch ziemlich nach „Heroes“.
Eine ganz andere Art des Zitats findet sich in Shanks‘ Nummer 2, „Jenseits des Kanals“. Der Text zitiert den Anfang von Flauberts unvollendetem Roman „Bouvard und Pécuchet“:
Gustave Flaubert: Jenseits des Kanals schnitten die Lücken zwischen den von Speicherschuppen zerteilten Häuserzeilen azurblaue Felder aus dem weiten, wolkenlosen Himmel, und der Widerschein der Sonneneinstrahlung tauchte die weißen Fassaden, die Schieferdächer und die granitenen Quais in grellen Glanz. Aus der Ferne drang ein verworrenes Rauschen in die laue Luft, und die ganze Szenerie wirkte in der Sonntagsruhe und der Trostlosigkeit brütender Sommertage wie erstarrt.
Gut möglich, dass auch die „Verkehrsgeräusche aus weiter Ferne“ in „Unter der Schnellstraße“ hier ihren Ursprung bzw. ihre Inspiration herhaben. Eine Besonderheit dieser Liste außerdem: „In der Überzahl“, eine der starken B-Seiten der „Sie wollen uns erzählen“-EP, von der vielleicht sogar noch mehr Tracks nominiert werden.
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