Antwort auf: Enja Records

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vorgarten

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david murray, fo deuk revue (1996)

ich schließe jetzt mal meine enja-murray-lücken – ich war wohl ende der 90er etwas übersättigt und habe diese alben mit den comichaften malereien gezielt ignoriert. beim ersthören von FO DEUK REVUE fiel mir aber ein, dass ich murray mit diesem programm live in moers gesehen habe und das gar nicht schlecht fand.

besser jedenfalls als dieses eigenartige album, in dem mehrere dinge aufeinandertreffen, ohne aufzugehen, finde ich. die vielen zusammenarbeiten mit robert irving III und seinen glitschigen schattenakkorden, die den comeback-miles schon efizient strukturiert hatten, gehen hier weiter, dazu kommen noch jamaladeen tacuma und ein funkdrummer, das also geht eher in richtung einer elektrischen jazzfusion, die zu diesem zeitpunkt ziemlich passé war. und wie passen die stimmen aus der afrikanischen diaspora dazu, die percussion, die den geraden beat umschmeichelt, amiri baraka, der ein gedicht vorträgt, senegalesische rapper und saitenspieler? ich finde: kaum. das ding ist im senegal aufgenommen und schließlich in new york mit overdubs verunklart worden. aber vielleicht war das einfach eine übergangsphase, denn bereits CREOLE, an dem ich schon dran bin, klingt viel selbstverständlicher.

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