Antwort auf: Enja Records

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vorgarten

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gypsy-tail-wind
Franco Ambrosetti – The Wind | So zart wie das Trompetenquartett von Goykovich ist das hier nicht – aber ebenfalls ein sehr frisch klingendes Album, mit einem eingespielten Trio (Drew Gress-b und Clarence Penn-d), das sich am 11. und 12. Februar 2007 im Studio Tessiner Fernsehens (RSI) in Lugano einfand, das auch gleich die Produktion übernahm (Paolo Keller, der langjährige verantwortliche Jazzredaktor dort).

uri caine, den du hier nicht erwähnst (wahrscheinlich, weil er vorne drauf steht) ist in meiner tonträgersammlung gemessen an meiner wertschätzung etwas überrepräsentiert – weil er einfach mit vielen leuten damals zusammenspielte, die ich sehr mag. live habe ich ihn auch öfters gesehen, seine tricks sind mir sehr vertraut. hier, bei ambrosetti, ergreift er jeden moment, der sich ihm bietet, das trio ist tatsächlich gut eingespielt, vor allem drew gress fällt mir mit seinem sehr modernen bassspiel (trocken, präzise, immer vor dem beat, leute wie scott colley, stephan crump oder thomas morgan höre ich ähnlich, aber er ist schon eine nummer für sich). aber wie passt ambrosetti dazu? so, wie er zu allem passt, kompetent, brav, ein bisschen langweilig, ohne biss, aber mit geschmack… bestimmt etwas gemein, aber ich habe bei ihm immer den verdacht, dass er sich sehr spannende bands einlädt, um von seiner eigenen gewöhnlichkeit abzulenken. auch gegen dieses album kann ich nichts einwenden, außer, dass ich es nicht brauche. und dass ich wohl lieber nur das trio gehört hätte.

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