Antwort auf: Enja Records

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Franco Ambrosetti – The Wind | So zart wie das Trompetenquartett von Goykovich ist das hier nicht – aber ebenfalls ein sehr frisch klingendes Album, mit einem eingespielten Trio (Drew Gress-b und Clarence Penn-d), das sich am 11. und 12. Februar 2007 im Studio Tessiner Fernsehens (RSI) in Lugano einfand, das auch gleich die Produktion übernahm (Paolo Keller, der langjährige verantwortliche Jazzredaktor dort). Mit „The Wind“ von Russ Freeman in einer lockeren Latin-Version geht es los, 1952 (korrekt ist: 1954) auf „Chet Baker with Strings“ erschienen, als er 11 (korrekt: 13) gewesen sei, das Stück „impressed me so much that ever since I thought of recording it one day.“ Dann „Doxy“ von Rollins, in dem das Trio glänzen darf, bevor es zu den Originals kommt: „Otello“ und „Stiletto“ von Caine und „Frasi“ von Ambrosetti. Auf Frank Loessers „I’ve Never Been in Love Before“ (nicht nur hier klingt Ambrosetti mit Dämpfer ein wenig wie eine flüssigere Version von Miles – am Ende seines Solos zitiert er „Tenor Madness“), folgen noch drei Originals: die Ballade „Lyrical Sketches“ von Sohn Gianluca im Duo mit Caine, „Mike on Wings“ von Franco, Mike Brecker gewidmet (eine neue Version von „Wings“ vom gleichnamigen Enja-Album von 1984) und als Closer „African Breeze“, das der Leader mit Clarence Penn zusammen ausgedacht hat: ein kurzes Duett von gestopfter Trompete und trommellastigen Drums – ein sehr schöner Ausklang für ein überaus stimmiges Album.

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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #153: Enja Records - Entdeckungen – 11.06., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba