Antwort auf: Enja Records

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thelonica

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vorgarten  archie shepp, soul song (1982) ich habe ja immer etwas angst, wenn kritik an solch einem liebling aufkommt, dass ich dann denke, ja, stimmt, aber meist wird man ja eher renitenter, so auch ich – ich finde das album atemberaubend gerade, das hat eine kraft und energie wie auf dem label nichts mehr seit CLAY, und diese band ist fast überfordernd vielschichtig in ihrer tour de force – allein wo smitty smith in vollem flug überall einzelne kleine akzente setzen kann, kann ich auf keine schlagzeugtradition mehr zurückführen. was die hier vorhaben, ist ja eigentlich ein LOVE SUPREME für die 80er jahre, wobei sie von shepp eigentlich nur die aura brauchen, aber der wehrt sich und spielt sie einfach müde… und sowas wie „mama rose“ ist einfach nicht selbstverständlich. bleibt im olymp.

Bin eigentlich mit der Umfrage fertig, aber hier holt mich der erste Track schon ab. Mit „Steam“ bin ich nicht gut zurecht gekommen. Am ehesten ist das Drumming hier vielleicht mit dem von Eddie Marshall zu vergleichen (Konzept, feeling, sticking, dynamics, sound, pocket…?), bis auf den funky Part, der ist natürlich auch gut gespielt und originell. Eddie Marshall wäre mein Favorit, Tony Williams in den 70ern kenne ich kaum. Ich würde jetzt behaupten, dass Smitty Smith sich viel mit Tony Williams, Alan Dawson, Elvin, möglicherweise Buddy Rich und weiteren Drummern (Al Foster?) beschäftigt hat. Dawson gefällt mir allerdings nicht überall. Swing ist bei Smitty Smith ja auch ein wichtiges Element.

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