Antwort auf: Enja Records

#12305721  | PERMALINK

vorgarten

Registriert seit: 07.10.2007

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das ist auf jeden fall die phase, in der mich der enja-katalog nur noch punktuell interessiert hat, obwohl ich von anfang an eine hohe meinung vom label hatte. und die cover konnte ich eigentlich kaum ernst nehmen, obwohl die 90er ja ohnehin keine gute zeit dafür waren, jazz visuell zu repräsentieren. auch die blackwell-cover sind furchtbar, und als das karin-krog-album endlich erschien, dachte ich auch, damit sollten mich meine freunde eher nicht sehen…

habe heute lange an einem text gearbeitet, nebenher lief mal LOVE LIGHT von sathima bea benjamin, das ja auch ein tolles ricky-ford-feature ist, jetzt versuche ich meinen kopf freizubekommen. ANGELS OF ATLANTA von hannibal hat gar nicht funktioniert, BOLERO von yamashita/yamamoto auch nicht, aber das hier dann doch wieder:

archie shepp, soul song (1982)

ich habe ja immer etwas angst, wenn kritik an solch einem liebling aufkommt, dass ich dann denke, ja, stimmt, aber meist wird man ja eher renitenter, so auch ich – ich finde das album atemberaubend gerade, das hat eine kraft und energie wie auf dem label nichts mehr seit CLAY, und diese band ist fast überfordernd vielschichtig in ihrer tour de force – allein wo smitty smith in vollem flug überall einzelne kleine akzente setzen kann, kann ich auf keine schlagzeugtradition mehr zurückführen. was die hier vorhaben, ist ja eigentlich ein LOVE SUPREME für die 80er jahre, wobei sie von shepp eigentlich nur die aura brauchen, aber der wehrt sich und spielt sie einfach müde… und sowas wie „mama rose“ ist einfach nicht selbstverständlich. bleibt im olymp.

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