Antwort auf: Enja Records

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Tommy Flanagan – Let’s (Play the Music of Thad Jones) | Letzte Runde für heute Nachmittag – ein aufgeräumtes Klaviertrio, das nach dem Durcheinander von Stubblefield („Chrüsimüsi“ wäre das passende Dialektwort) eine Wohltat ist. Heute aus Japan eingetrudelt und tatsächlich an dieser Stelle im Katalog zu finden (die anderen fünf CDs aus dem Paket fallen in die späten Siebziger und frühen Achtziger). Jesper Lundgaard (b) und Lewis Nash (d) sind dabei, als Flanagan im Focus Studio in Dänemark (Kopenhagen, nehme ich an?) ein Programm mit Stücken von Thad Jones aufnimmt. „A Child Is Born“, „Shadrack“, „Mean What You Say“, „Zec“, das Titelstück und einige weniger bekannte Kompositionen sind dabei. Auch eine wie „To You“, die ich glaub ich von Basie als Big Band-Ballade kenne? „The 11 Thad Jones compositions that comprise LET’S have several qualities in common: strong melodies, attractive chord changes for musicians to improvise over and their own innate sense of logic“, schreibt Scott Yanow in den Liner Notes. Flanagan erhielt zwei Jahre nach David Murray als vierter den Jazzpar Preis und reiste deshalb nach Kopenhagen und die Aufnahme entstand dort – gesponsert von der Skandinavisk Tobakskompagni. Vom ersten Eindruck her (ich hatte davon irgendwo eine CD-R, aber die lief eine Ewigkeit nicht mehr) gefällt mir das sehr gut, das ist sehr warm, die Stücke sind natürlich toll, Nash (besonders stark mit den Besen) und Lundgaard sind unaufdringlich aber immer da (also nicht wie George Mraz oder Elvin Jones, die ja beide nicht direkt unaufdringlich sind), ich würde das Album Flanagans Spätwerk zuordnen, das ich generell etwas besser mag als die meisten Alben, die er davor für Enja aufnahm. Yanow schreibt in den Liner Notes, dass Flanagan seit dem Weggang von Ella immer besser geworden sei – und ich glaube, den Eindruck teile ich, nicht nur bis hierhin sondern auch noch für die Jahre danach (ein sehr tolles weiteres Album mit Bennie Wallace folgte ja auch noch, aber das kam leider nicht bei Enja heraus).

Trivia: Nash hab ich erstmals auf dem (damals) zweiten Album der Sängerin-Pianistin gehört, deren Debutalbum Enja von Justin Time übernahm und das die nächste Katalognummer nach „Let’s“ kriegte: Diana Krall.

Ich überlege gerade, ob es nicht doch gut wäre, die Frist für die Umfrage ein wenig zu verlängern, z.B. bis und mit dem Wochenende Mitte Juni (15./16.)? Ich möchte gerne noch was weitermachen hier ohne all zu viel Stress, bin ab dem 21. Juni in den Ferien (ständig im Kino, keine oder nur sehr begrenzte Zeit für Musik). Was meinen die paar, die hier mitlesen und -machen?

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