Antwort auf: Enja Records

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vorgarten

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bennie wallace, dave holland, elvin jones, big jim’s tango (1982)
joe lovano, anthony cox, ed blackwell, sounds of joy (1991)
odean pope, tyrone brown, mickey roker, ninety-six (1995)

dreimal sax-b-dm auf enja, durchaus ein lieblingsformat von mir, wenn es abwechslungsreich gestaltet wird. wallace habe ich jetzt zum ersten mal gehört, das ist toll, aber auch der konstrollierteste vortrag. jeder ton ist moduliert, mit viel druck versehen, eine technische großtat. vom material werde ich nicht verführt, jazz-tangos mag ich nicht und „my heart belongs to daddy“ ist alles andere als ein lieblings-standard von mir. ich habe mich auch gefragt, ob holland & jones die beste kombination sind, oder ob der bass da nicht ein bisschen dreckiger sein dürfte (lovano hat ja auch mit den beiden aufgenommen, das finde ich auch auf kühle weise toll, aber nicht umwerfend). SOUNDS OF JOY liegt mir mehr, ich kenne es aber auch schon viel länger. blackwell/cox kicken sehr toll, sehr ornettish, aber auch das ist eine tour de force, dazu länger als wallace in seinem lp-format. ich schaffe es eigentlich nie, das album ganz durchzuhören – trotzdem ist es wohl mein liebstes von lovano. das längen-problem habe ich auch mit NINETY-SIX, zumal da die bass/schlagzeug-begleitung wesentlich zurückhaltender agiert und wirklich alles am leader hängt. pope hat einen ganz eigenen stil, ich kann ihn eigentlich nur mit bunky green vergleichen, der ähnlich eigenwillige licks die tonleitern rauf- und runterjagt. das album hat freie momente, aber immer wieder auch kompositionen in schrägen taktarten (vor allem 5/4, glaube ich), am ende laugt es mich aus. alle drei wirklich großartige alben, wenn man über phrasierung und sounds von tenorsaxofonen nachdenkt, aber auch sonst.

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