Antwort auf: Enja Records

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Elvin Jones Introduces Takehisa Tanaka – When I Was a Aso-Mountain | Bei Elvin Jones bin ich auch gerade – auf die anderen Alben warte ich noch (in Japan bestellt), nur das eine aus dem Village Vanguard ist seit den Neunzigern da, aber fiel hier aus meinem grossen Projekt raus … dass Jones Bezüge nach Japan hatte, ist bekannt – Keiko Jones hat dieses Album produziert. Was es mit dem Aso-Mountain auf sich hat, musste ich erst nachlesen. Aso-san ist der grösste aktive Vulkan in Japan, ob Jones mal dort war geben zumindest die auf Discogs bei der russischen Ausgabe zu lesenden Liner Notes nicht preis – aber dass er schon 20 Jahre mit dem Pianisten bekannt war, der hier im Rampenlicht steht und auch recht viel Platz kriegt – mehr auch als Sonny Fortune (ts/fl), der neben Cecil McBee am Bass dabei ist, aber öfter mal pausiert. Tanaka hat auch das zweite Stück hier komponiert, „I Was Too Young“, eine sehr schöne Ballade. Los geht es davor mit „Beautiful Love“ (Trio ohne Fortune, gutes Bass-Solo von McBee) und danach folgt „You Don’t Know What Love Is“ (auch im Trio) in einer mittelschnellen Version. Am Ende des Albums stehen Tadd Damerons „Soultrane“ und „Stella By Starlight“, beide im Trio, der Closer wie der Opener von Victor Young komponiert. Dazwischen gibt es „My Dream Come True – To E.J.“, Tanakas zweites Original, Judith Veevers „Dream Gypsy“ (McBee im Intro mit Bogen, Fortune pausiert wieder; Bill Evans und Jim Hall spielten es für „Undercurrent“ auch ein) und ein zweites Original von Tanaka, den Titeltrack mit Fortune an der Querflöte. Die Musik hier ist sehr schön, aber überaus konventionell – ein Rahmen, der mich v.a. für Fortune etwas überrascht, den ich zwar nicht besonders gut kenne, bisher aber immer als einen Musiker wahrgenommen habe, der Grenzen auslotet, mindestens über einen so besonderen „cry“ verfügt, dass sein Spiel immer irgendwie suchend und forschend, forsch wirkt. Gut möglich, dass das auch am Instrument liegt, denn er spielt hier tatsächlich meistens Tenorsax (im Bild vom Originalalbum steht das auch so, also „fl, ts“; in den Credits meiner 2014er-CD steht „fl, as“, was ja auch das Erwartbare ist).

Damit bin fast ich mit den 7000ern-Katalognummern durch. Es steht noch das erste der zwei Alben von Ed Blackwell an, die ich wohl back-to-back hören werde – und LAUT, also nicht spätabends. Ein paar Auslassungen hatte ich schon erwähnt (Rabih Abou-Khalil spielt in dieser Zeit längst auch eine Rolle), es gibt da aber auch ein paar Alben, die mich neugierig machen, z.B. das eine von Art Taylor, das von @vorgarten oben vorgestellte von Sun Ra, eine weitere Lücke von Bennie Wallace („The Talk of the Town“), und „Long to Be Loose“, das erste von zwei Trio-Alben des Gitarristen Wayne Krantz für Enja, mit der Katalognummer 7099 das letzte, bevor es mit den 8000ern los geht (skandalöserweise nicht wie zu erwarten mit 8002 sondern mit 8000, was aber ein Compilation ist, 8002 immerhin das erste richtige Album im neuen Nummernkreis … das Schema geht dann noch von 9001 bis 9099 weiter, danach folgt 9100 und ab da wurden fortlaufende Nummern vergeben, was dazu führte, dass über die Hälfte des bisherigen Katalogs eine 9000er-Nummer führt – wobei ich von den ca. 400 Alben nicht ganz 90 habe, von den 339 davor hingegen etwas mehr als die Hälfte – weshalb es gerade so aussieht, als komme ich bis Ende Mai mit dem geplanten Hörpensum mit weiterhin einigen Auslassungen doch ganz gut durch).

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