Antwort auf: Enja Records

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vorgarten

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abdullah ibrahim, at montreux (1980), african dawn (1982), zimbabwe (1983), south africa (1986), mindif (1988), african river (1989), no fear no die (1990).

durch die 80er mit abdullah ibrahim. und das sind ja bei weitem noch nicht alle alben aus dieser zeit. für mich steigern sie sich progressiv, ich nehme da sogar große sprünge wahr, obwohl es auch in den besetzungen nur leichte (aber viele!) veränderungen gibt und ich fast finde, dass die vielen tollen musiker austauschbar werden (vom großen ricky-ford-schmelz-feature auf NO FEAR NO DIE vielleicht abgesehen, das verlangt einen extra-spot). es geht von den ausgelassenen partys in montreux über zu reduzierten, präzise arrangierten mood pieces, die sehr viel entfaltungsraum bereitstellen. der sound wird dunkler (nicht nur durch van gelders apparaturen, sondern auch durch den einsatz von posaunen und baritonsaxofonen), der ellington-einfluss stärker, die grooves cooler, die suiten-struktur wird von abgezirkelten einzelstücken abgelöst, die höhepunkte werden anders herausgespielt. ich finde die sachen mit ward fast ein wenig kitschig, ich mag so eine komposition wie „the wedding“ nicht so sehr, aber vor allem mag ich die ins dunkle projizierten sounds der späteren alben lieber. es gibt natürlich überall einzelne highlights: auf ZIMBABWE plötzlich standards und ein aufgewühltes solo von carlos ward über „don’t blame me“, einen hiphop-groove von brian abrahams (who?) über „joan“ auf AFRICAN RIVER, der mich sehr an den von andrew hills „illusion“ erinnert (j.c.moses), der aber wahrscheinlich von billy cobham oder so jemandem kommt. der schon erwähnte auftritt in samt und seide (und auch ein bisschen quecksilber) von ricky ford, und der calypso in dur und moll natürlich. AFRICAN RIVER, MINDIF und NO FEAR NO DIE sind jetzt lieblingsmusik, und ZIMBABWE wird aus dem ausrangiert-stapel wieder befreit.

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