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gypsy-tail-wind
Abdullah Ibrahim – No Fear, No Die (S’en Fout La Mort) | Am 18. Juli 1990 ist die Band wieder bei Van Gelder, es entsteht der zweite Soundtrack für einen Film von Claire Denis (ich kenne sie leider beide noch nicht). Young (as/s/fl) und Williams sind wieder dabei, Ricky Ford (t) ist vom ersten Album von Bea Benjamin noch im Ohr. Jimmy Cozier (bari/cl), Frank Lacy (tb) und Ben Riley (d) sind die neuen Gesichter. Der Charakter der Musik ist hier noch einmal etwas anders, noch tänzerischer, leichter – was wohl damit zu tun hat, dass Denis‘ Film in die französischen Antillen und weitere Karibik-Inselstaaten zum Hintergrund gehören?
haha, der film spielt an nicht-orten (industriegebieten, raststätten am rande französischer großstädte) und ist eine kühle, unwirtliche studie über heimatlosigkeit und kapitalismus, die beiden hauptfiguren, ein ungleiches paar, kommen aus benin und von den antillen. ibrahims soundtrack passt nicht hinein, am ende gibt es nur den „calypso minor“ unter den schlusstiteln und einen ganz kurzen einsatz von „angelica“, glaube ich. ich denke, dass das projekt am anfang anders gedacht war und sich in eine richtung entwickelt hat, mit der ich den soundtrack gar nicht mehr verbinden kann – weshalb ich ihn immer eigenständig wahrgenommen habe.
danke für die schönen texte, ich freue mich jetzt auf AFRICAN RIVER. ricky ford finde ich auf NO FEAR NO DIE überragend, habe ihn auch auf eigenen aufnamen nie so gut gehört. die beiden „calypsos“ würde ich allerdings noch schwärmerischer beschreiben – der in moll fehlt ja auf keinem enja-sampler, sowas habe ich von ibrahim noch nie gehört, überhaupt ist das ein stück musik, das ich mir nie recht erklären konnte – vielleicht hat es eben doch etwas filmisches in sich?
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