Antwort auf: Enja Records

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redbeansandrice

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vorgarten

redbeansandrice
Knifflig! Einerseits, ja, ist das wirklich viel schöner als man hätte meinen können, auch toll aufgenommen, der Bass klingt soviel besser als auf den (quasi allen) Alben ein paar Jahre später… Und andererseits klingt es halt dann schon auch ein bisschen so wie wenn Chick Corea eine leitende Funktion beim Jazzensemble des hessischen Rundfunks innegehabt hätte und in Sulzbach im Taunus gelebt hätte… die Art von Musik, die man als Jugendlicher oft im Radio gehört hat… Und damals dachte man „ne das ist nicht was ich mit Jazz meine“

die kritikpunkte kann ich nicht recht einordnen. verdeutschung? bürokratisierung? ich hab sowas als jugendlicher nicht im radio gehört… ich finde das harmonisch ziemlich komplex, es kippt aber immer wieder in ein sehr deutlichen jazzfeeling, finde ich, nicht zuletzt durch ntshoko. aber tatsächlich nur momentweise, ich würde sagen, „organisch entwickelt“, „herausgearbeitet“, anders als bei vergleichbaren ecm-produktionen der zeit. (heißt: es bleibt nicht durchgängig impressionistisch, vage…) mal schauen, wie es gypsy damit geht…

sorry, das war wahrscheinlich wirklich für dritte kaum verständlich – und in gewisser Hinsicht auch einfach eine Reflektion meiner Vorurteile – eine Aufarbeitung und anschliessende bessere Darstellung würde jedenfals erfordern, dass ich sehr viel Musik wieder höre, an der ich eigentlich noch nie besonderen Spass hatte… mein EInstieg in den Mainstream Jazz war halt sehr geprägt durch die WDR Sendungen in den späten 90ern, gerade auch den Sonderprogrammen der WDR Big Band und Karsten Mützelfelds Sendung Straight Ahead am Mittwochabend… und das war ein komischer Moment im Mainstream Jazz, den Glauben an Marsalis hatte die Mehrheit gerade verloren und es gab ein bisschen ein Vakuum… grosse Namen aus dieser Welt sind zum Beispiel Conrad Herwig oder Vince Mendoza… später gab es ähnliche Musik viel auf Criss Cross – aber das ist nicht ganz das gleiche, und auch ACT gehört teils in diese Ecke, ist aber breiter … jedenfalls so eine Variante von Mainstream Jazz, die die 70er verarbeitet hat und notfalls auch als Gebrauchsmusik funktioniert…

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