Antwort auf: Enja Records

#12290875  | PERMALINK

gypsy-tail-wind
Moderator
Biomasse

Registriert seit: 25.01.2010

Beiträge: 68,342

Freddie Hubbard – Outpost | Ein überaus elegantes Album, das wohl zu den besten (relativ) späten von Freddie Hubbard gehört. In seinem eigenen Opener „Santa Anna Winds“ geht es überraschend frei zu und her, dabei sehr melodisch und mit starker Unterstützung der erstklassigen Rhythmusgruppe, die aus Kenny Barron, Buster Williams und Al Foster besteht. „You Don’t Know What Love Is“ folgt, für mich eher eine mit Tenorsaxophonisten bzw. v.a. mit Sonny Rollins verbundene Ballade, in der Hubbard wohl das Flügelhorn spielt – mit bezaubernd klarem Ton, glänzend und warm. Das Album wurde am 16. und 17. März 1981 von David Baker im Sound Ideas Studio in New York aufgenommen. Im „Outpost Blues“, mit dem Seite 1 der LP endet, scheint der altbekannte Hubbard auf: schnelle, immer dichter werdende Linien, fast flächig, vermutlich mit Doppelzunge geblasen, spitze Vorstösse in hohe Lagen. Die zweite Hälfte besteht aus zwei Stücken, „Dual Force“ von Buster Williams (der Leader wieder am Flügelhorn, vermute ich? Und ein gutes Solo vom Komponisten) und „Loss“ von Eric Dolphy, das mit einem fast jumpenden Groove öffnet und dann starke Soli von Hubbard, Barron und Williams bietet.

In meiner CD (vermutlich 1987, aber das weiss man bei Enja ja auch oft nicht so genau) gibt es im Booklet Rezensionen aus Musica Jazz (von „N. De R.“, it.) und dem Jazz Magazin (J. Réda, frz.) und einen englischen Text von einem Wolfgang Hörmann – Liner Notes für die CD-Ausgabe wohl, die u.a. einen 4-Sterne-Review von Down Beat für das Album erwähnen und Hubbard zitieren: „Playing that music again really made me feel clean“ (was sich vom Kontext her aber eher auf die im Text auch erwähnte V.S.O.P.-Band denn auf „Outpost“ beziehen dürfte).

Eine Weglassung direkt davor: „Gene Ammons in Sweden“, eine Aufnahmen von 1973, die 1981 bei Enja erschienen ist (in meinem Fall auf einem der seltenen CD-Twofer gekoppelt mit dem Ben Webster-Album).

--

"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #162: Neuentdeckungen aus dem Katalog von CTI Records, 8.4., 22:00; # 163: 13.5., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba