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Abdullah Ibrahim / Johnny Dyani – Echoes from Africa | Das zweite Duo-Album von Dollar Brand und Johnny Dyani, als erster eigentlich schon den Namen gewechselt hatte. Ich nehme an, bei Enja zögerte man noch etwas damit, eins der wohl bereits zugkräftigsten Pferde im Stall unter einem anderen als dem vertrauten Namen laufen zu lassen und schreibt den alten Namen in anderer Schrift weiterhin dazu. Das Cover meiner CD von 1992 (dt. Ausgabe, fehlt bisher bei Discogs, wurde mir halt als die von 1997 verkauft – das wäre dann wieder die 25th Anniversary Edition mit Pappschuber, die es bei Amazon zu finden gibt) sieht so aus wie oben, etwas albern irgendwie, aber so lernte ich das Album in den Neunzigern kennen. Dass es einst anders aussah war mir lange Zeit gar nicht bekannt bzw. ich hatte mir darüber halt nie Gedanken gemacht. Aufgenommen bei Bauer in Ludwigsburg von Carlos Albrecht am 7. September 1979, womit ich in einer Zeit angekommen bin, als ich auch schon herumgekrabbelt bin. Wie mein Vater die beiden Duo-Alben entdeckte, kann ich mich aber noch dran erinnern, das war erst in den Neunzigern (ich nehme an, er hat dieselbe 1992er-CD-Ausgabe, wie ich sie jetzt auch habe) – und „Echoes“ schien uns immer ein wenig der Wurmfortsatz von „Good News“. Das mag unfair sein, aber es gibt halt so Wahrnehmungen bzw. erlebte …, wie will man das nennen, gemachte Erfahrungen, erlebte Tatsachen? Jedenfalls lässt sich das schwer aus der Welt schaffen, auch wenn ich keins der beiden Alben missen möchte! Der Mangel hier ist höchstens die Kürze: „Namhanje“ füllte mit 16:51 die erste Plattenseite, auf der zweiten gibt’s drei kurze Stücke – das mittlere von ihnen McCoy Tyner gewidmet, „Saud“ (Suleiman Saud war nach seiner Konversion mit 17 sein islamischer Name) – und nach 32 Minuten oder so ist der Zauber leider schon vorbei. So blöd es – wieder einmal – klingt, aber das ist keine Musik, die der Worte bedarf. Sehr einfach wirkt die Musik meistens, meditativ nicht nur durch die gemeinsamen Chants – und halt einfach sehr, sehr schön.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba