Startseite › Foren › Über Bands, Solokünstler und Genres › Eine Frage des Stils › Blue Note – das Jazzforum › Enja Records › Antwort auf: Enja Records
vorgarten
dollar brand duo, good news from africa (1974)
beeindruckendes programm, wie das von den sufi-gesängen in die folk-motive beidreht und dann im blues stecken bleibt. das alles so selbstverständlich hintereinandergesetzt, als hätte ein erzähler kurz geseufzt und dann etwas anderes versucht, was aber wieder ins gleiche mündet. irgendwann in dieser zeit ist ibrahim mal wieder in südafrika gewesen, oder? sehr hellhörig jedenfalls von den pfeiferauchern, die fühler damals gleichzeitig nach japan und nach südafrika auszustrecken.
Gemäss Wiki war er 1968 schon mal (kurz?) zurück, ab 1971 gibt es dann diverse Aufnahmen (über die ich hier mal einen meiner frühzeitig abbrechenden Threads gestartet habe). Das Land wieder verlassen (ohne die Möglichkweit, jederzeit wieder zurückzukehren) mussten er und Sathima wohl 1976. Wie oft er in der Zwischenzeit dort war und für wie lange ist mir völlig unklar (bei Wikipedia klingt es eher so, als gab es diverse Reisen nach bzw. Besuche in Südafrika).
Ich hätte jetzt gedacht, dass es in Europa relativ leicht war, so ab 1965 oder so Dollar Brand im Auge zu haben – er war in Zürich, in Paris, in Kopenhagen usw. Es gibt ja echt viele Aufnahmen aus der Zeit, es scheint fast, als hätten ihn alle haben wollen (ebenso selbst irgendwelche Amateure in Bern, die ja die Platte produziert hatten, die Enja dann übernahm – oder die Enja vielleicht von Beginn weg ausserhalb oder sogar auch in der Schweiz vertreiben sollte … keine Ahnung, was da die Abmachung war).
Soll jetzt keinesfalls schmälern, was Weber und Winckelmann für Ibrahim gemacht haben (und umgekehrt, nehme ich an) – da sind ja schon einige Highlights des ganzen Katalogs dabei … und tiptoe scheint ja auch irgendwie eine Spezialschiene gewesen zu sein? Dann gab’s auch Übernahmen von anderswo, die Kollaboration mit dem parallel gegründeten Eigenlabel Ekapa usw.
Ich bin jetzt noch beim erwähnten zweiten Trio, mit dem ich nicht warm werden mag:
Joe Henderson – Barcelona | Das 28minütige Titelstück (in zwei Teilen) wurde am 2. Juni 1977 an der Wichita State University mitgeschnitten, die beiden zusammen zehn Minuten umfassenden letzten Tracks dann am 15. November 1978 in den Trixi Studios. Beide Male waren Wayne Darling (b) und Ed Soph (d) dabei. So frei wie auf „Barcelona“ – dem Titelstück – kriegt man Henderson selten zu hören … und es gibt auch wirklich gute Momente hier, doch packt mich diese Aufnahme einfach nicht so, wie ich es mir bei Trio-Aufnahmen von Henderson eigentlich erhoffe (An Evening with, State of the Tenor, etwas weniger „Standard Joe“).
Meine Ausgabe ist mal wieder diese hier:
Ach, nochmal die Lücken zwischen Wallace und Henderson: „Ballads & Blues“ von Tommy Flanagan fehlt mir leier bis heute, ebenso „Rough House“ von John Scofield (das eher ohne leider?) – und von „Synchronicity“ von Walter Norris/Aladár Pege hatte ich es oben bei Norris‘ Album „Drifting“ mit George Mraz kurz: dessen CD-Reissue enthält drei Stücke vom Konzert, bei dem „Synchronicity“ mitgeschnitten wurde, aber nur zwei von den dreien scheinen auf der LP zu finden zu sein. Das Cover-Foto dort stammt wie das von „Barcelona“ von einem Victor Gwiazda – sind das Ausschnitte der Sagrada Familia?
--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba