Antwort auf: Enja Records

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gypsy-tail-wind
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Wie lang ist denn „Ishmael“ auf der Platte? 12:14, wie überall steht? Dass die 2008er-CD eine gekürzte Fassung davon enthält, ist echt irritierend. Da steht bei Discogs zwar auch 12:14 bei der Trackliste, aber ist falsch, korrekt ist tatsächlich 6:13, wie auf dem Rückcover der CD:

Von „Echoes from Africa“ habe ich seit vorgestern ein ordentliches Exemplar (meine 20+ Jahre alte CD-R ist nicht mehr aufgetaucht), „African Dawn“ ist leider noch eine Lücke.

Und bei „African Space Program“ wollte ich noch auf die Eindrücke von @vorgarten zurück kommen. Ich hab dazu ja übermässig ausführlich geschrieben , finde aber echt nicht, dass „eine abfolge von einzelsoli“ eine faire Beschreibung ist, weil die Band ja ständig präsent bleibt, die Soli einrahmt, stört, anspornt … ich höre das als Ganzes durchaus als einen Versuch, eine Art kollektive Musik zu gestalten. Die Soli bleiben teils ja auch sehr kurz (und richtig lang ist gar keins), ich denke, die haben sich nicht ohne Erfolg darum bemüht, eine ganz gute Balance zu finden. In dem Kontext möchte ich „The Journey“ von 1977 auch wieder mal anhören, das habe ich als etwas weniger gut in Erinnerung.

Gerade verklang diese Monster (die ungekürzte CD, noch so eine, die seit ca. 1997 hier ist, mich damals aber vollkommen überfordderte):

Cecil Taylor – Dark to Themselves | Ein mitreissender, ja phänomenaler Live-Mitschnitt aus der Dekade, die vielleicht Taylors stärkste war? Mit Band auch noch „Akisakila“, „Spring of Two Blue J’s“, „One Too Many Salty Swift and Not Goodbye“, „Live in the Black Forest“, „Cecil Taylor Unit“, „3 Phasis“ … vielleicht darf man „It Is in the Brewing Luminous“ von 1980 noch mitzählen, dazu ein paar tolle Solo-Alben: „Indent“, „Solo“, „Silent Tongues“, „Air Above Mountains“, von 1980 noch „Fly! Fly! Fly! Fly! Fly!“ – und wenn Taylors Siebziger ja eh erst 1973 beginnen auch noch von 1981 „The Eighth“ (Band) und „Garden“ (Solo).

Ich weiss gar nicht, was ich hierzu schreiben soll – wenn das Ding nicht in die Top 10 kommt, dann bloss, weil 10 einfach viel zu wenig ist … Raphe Maliks Trompete ist ja auf ein paar der gerade genannten Alben erneut zu hören, David S. Ware aber nur hier. Und Drummer Marc Edwards ist kein Ronald Shannon Jackson oder Sunny Murray (der auf „Brewing Luminous“ nochmal aufkreuzt), aber as ist schon alles sehr, sehr toll! Die drei Bläser, die ganze Verknotung der fünf der Raum, den alle bei allem dichten Kollektivspiel immer wieder kriegen … ich find’s phantastisch!

Die Aufnahme stammt vom Ljubljana Jazzfestival (war mal ein Plan für Sommer 2020 … mal schauen, ob ich den irgendwann reaktiviere), 18. Juni 1976, das Cover-Foto natürlich wieder von Giuseppe Pino. Für die – recht lange – LP hat man von den 61:45 Minuten etwa zwölf wegkürzen müssen.

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