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Benny Bailey – Islands | Das nächste Album habe ich irgendwann mitten in der Pandemie (2021 glaub ich) gekauft – und war bei den ersten Anläufen etwas enttäuscht. Es ist das nächste Trompetenquartett im Katalog, doch dieses Mal mit der Gitarre und Sitar von Siggi Schwab statt eines Pianos. Eberhard Weber spielt den Bass, Lala Kovacev das Schlagzeug. Alle fünf Stücke stammen von Mladen Gutesha – und schon der Opener klingt so, als hätte Bailey sich damit um einen ECM-Vertrag bemüht … auch wenn sein so persönlicher Ton da ist: das ganze Drumherum ist für mein Empfinden etwas gar glatt geraten. Weber spielt seinen übermässig beschäftigten und doch nirgendwohin führenden Bass, Kovacev eher rudimentäre Beats, Schwabs Gitarre ist manchmal ganz schön – aber im direkten Vergleich mit Attila Zoller kann sie doch nur verlieren. Aber gut, vielleicht muss man sich hier einfach zurücklehnen, sich mit einem Aperol Spritz auf der Piazza irgendwo in Italien wähnen und etwas in die Sonne blinzeln (was ja gerade alles ganz gut geht, bei den 27 Grad oder so, die wir hier gerade haben), und dazu passt das dann schon. Dazu passt dann auch, dass die Stücke von Gutesha manchmal eher wie Pop-Tunes klingen (v.a. „One of Those Love Songs“, mit 4:33 das kürzeste). Atmosphärisch ist das oft schon ganz schön, aber ich langweile mich halt.
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