Antwort auf: Enja Records

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gypsy-tail-wind
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Abdulla Ibrahim – Banyana / The Children of Africa | Hier bleibe ich gerade hängen … vor dem heutigen Konzert schon zweimal durchgehört, jetzt wieder … ich habe die 24bit-Ausgabe von 2008 auf CD, und dort fehlt einerseits der Bonustrack von 1987, ein 13minütiger Alternate Take von „Ishmael“ (ich hab da ne Kopie der US-CD-Ausgabe von meinem Vater), andererseits ist der Master Take von „Ishmael“ nicht eine Viertelstunde lang und auch nicht wie gemäss Discogs 12:14 lang, sondern tatsächlich nur 6:13, wie auf der Rückseite der Papphülle steht – echt verwirrend!

Ibrahims Chants werden auf der 24bit-Ausgabe auch nicht erwähnt, da steht nur Piano und Sopransax. Dieses spielt er ziemlich gut, und mit Cecil McBee und Roy Brooks hat er zwei erstklassige Partner an seiner Seite … und dennoch höre ich mich hier gerade im vergeblichen Versuch fest, zu ergründen, warum mich das Resultat nicht so recht zu fesseln vermag. Nur „Ishmael“, das hat es mir wirklich angetan. Das Stück kenne und liebe ich von „Africa – Tears and Laughter“, wo es vielleicht noch besser ist … aber hier – also auf der 1987er-CD ist halt eine sehr lange frühere Version plus eben je nach Version ein Alternate Take obendrein (oder der von 1997 oder wie es scheint auch der Japan-Ausgabe von 2014, falls man Discogs da trauen darf … ich finde leider widersprüchliche Angaben, hier findet sich ein Tracklisting ohne Bonustrack, Klarheit würde nur ein Scan der Traycard verschaffen, aber den kann ich leider nicht finden und werde drum eher eine der westlichen CDs von 1987 oder 1997 suchen).

Das dann auch nochmal zum Thema der Inkonsistenz bei Bonusmaterial: hier wurde für die 2008er 24bit-Remasters-Ausgabe mutwillig Bonusmterial, das es schon mal gegeben hatte, wieder weggekippt – und ein Stück wurde, aus welchen Gründen auch immer, gekürzt. Hier die LP-Rückseite von Discogs, auf der 12:14 steht:

Dem tollen Foto von Giuseppe Pino auf dem Frontcover tut das Vergilben für einmal gar nicht gut, finde ich. Ist das das erste Mal, dass das Foto von Pino stammt? Meine beiden nächsten Alben sind auch wieder mit Cover-Fotos von ihm gestaltet, doch hier habe ich wieder ein paar Lücken: vor „Banyana“ schon gehört noch „Futures Passed“ von David Friedman rein, danach „Sequoia Song“ von Bob Degen – mal schauen, ob ich die noch auftreiben kann.

EDIT: Futures Passed / Sequoia Song

Danach folgt:

Pepper Adams – Twelfth & Pingree | Darauf gibt es noch einmal 38 Minuten vom Mitschnitt aus dem Domicile, der schon auf „Julian“ dokumentiert ist. Auf das Titelstück von Adams, einen Blues, folgen Thad Jones‘ „A Child Is Born“, zunächst ein Mraz-Feature mit zurückhaltender p/d-Begleitung, Adams steigt nach über dreieinhalb Minuten erst ein. Dann Monks „Well, You Needn’t“ über ein Bass-Ostinato von Mraz, das unter dem Thema durchbrochen wird, aber doch weiter läuft. Zum Abschluss nochmal ein Stück von Adams mit „Bossa Nouveau“. Was mir an diesen Live-Aufnahmen von Adams echt gut gefällt ist, wie entspannt sie klingen. Adams ist ja in der Regel eher ein Hochdruck-Musiker, und an diesem Abend im Domicile scheint er das irgendwie abgelegt zu haben. Sein Ton klingt nicht so schneidend wie oft, sondern warm und ziemlich rund.

Morgen geht es dann mit „Steam“ weiter, das ich – wie „Drifting“ von Norris oder das Album von Bobby Jones und auch das bald drauf folgende „Dark to Themselves“ von Cecil Taylor – in der 1997er „25th Anniversary Series“ vorliegen habe; um den Dreh herum gekauft, jedenfalls eine Weile vor dem Abitur.

Und weil ich noch nicht wirklich müde bin, greife ich wohl noch vor und höre zur Nacht etwas ein wenig Ruhigeres (I suppose, Ersthörgang einer letzten Winter gekauften CD) als „Steam“:

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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba