Antwort auf: Enja Records

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gypsy-tail-wind
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Manfred Schoof / Akira Sakata / Yosuke Yamashita / Takeo Moriyama – Distant Thunder | Die nächste deutsch-japanische Produktion folgte bzw. kriegte die nächste Katalognummer. Manfred Schoof und das Yosuke Yamashita Trio („Clay“) trafen in der Liederhalle Stuttgart für ein Konzert am 12. Juni 1975 zusammen, SDR schnitt dieses mit und Enja brachte ein dreiviertelstündiges Album heraus (das vermutlich nur einen Teil des Konzertes enthält … Es gab ja seit den 24bit Remasters in den Nullern immer mal wieder Bonustracks, aber systematisch scheint dabei nie wer vorgegangen zu sein). Sakatas „Mitochondria“ füllt die ganze erste Seite, auf der zweiten gibt’s dann etwas überraschend „‚Round Midnight“ (wie damals üblich als „Round About Midnight“) – als Flügelhorn-Solo von Schoof, gefolgt vom Titeltrack, den Komponist Yamashita solo spielt, und „Hachi“ von Moriyama, wieder im Quartett (die drei notierten 3/4-Takte sind auf dem Cover abgedruckt, danach heisst es lapidar „freely“ undd irgendwann gibt es noch ein „ca capo“). Damit sind alle Mitglieder des Yamashita Trios auch als Komponisten vertreten – und Schoof hat für sich das Monk-Stück gewählt. Das nimmt viel Fahrt auf, die beiden Bläser harmonieren hervorragend, im langen Opener setzten Piano und Drums auch mal aus, womit auch für etwas Abwechslung gesorgt wird – aber es stellt sich bei mir etwas Ermüdung ein, nicht die Begeisterung, die „Clay“ unweigerlich bei jedem Hören erzeugt. Die Drums von Moriyama klingen tatsächlich manchmal wie Donnergrollen (gar nicht so weit entfernt allerdings), die Bläser sind etwas schrill, Yamashita clustert herum … mir nimmt das fast die Luft zum Atmen, was eben auch zum Phänomen „Clay“ gehört, dass das dort echt kein Thema ist. Mit dem zart beginnenden Flügelhornsolo (sonst spielt Schoof gemäss der Originalhülle Trompete) gibt es dann zwar etwas völlig anderes, Schoofs Spiel bleibt dabei auch in der Verdichtung zart und warm. Yamashitas Solo ist dann eine Verdichtungsstudie, in der sich neben Riffs, die an Waldron erinnern, Läufe à la Tristano zu überstürzen anfangen, vor lauter Verdichtung immer wieder ins Stocken und Taumeln geraten und kurz das wilde Arpeggio- und Clusterspiel durchschimmert, das für Yamashita damals so typisch war. Im Ganzen musss ich hier aber eher an Walter Norris („Drifting“) denn an Cecil Taylor denken – aber solche Vergleiche führen nicht weit, das ist einfach Yosuke Yamashita. Danach folgt nochmal das Quartett mit zehn Minuten mehr heftiger Free-Jazz. Aber eben: so richtig zündet das bei mir bisher leider nicht.

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