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Mal Waldron – A Touch of the Blues | Noch ein Mitschnitt vom Ost-West Festival in Nürnberg, 6. Mai 1972, veröffentlicht in Europa vermutlich 1975 (bei Discogs undatiert), in Japan dann 1977 parallel bei Victor und Enja. Leider macht der geradezu groteske Mix dem Erfolg hier für meine Ohren einen dicken Strich durch die Rechnung: das ist ein Bass-Solo-Album mit riffendem Piano und scheppernden Drums (etwas „phasing“ auf den Becken?). Jimmy Woode in Ehren, aber auch da, wo Waldron sich mal etwas länger von den immergleichen Riffs verabschiedet und improvisiert und der Bass eine reine Begleitfunktion innehat, ist er so doll laut, dass das wenig Spass macht. Zu hören sind um die 38 Minuten, zwei etwas kürzere Stücke auf der ersten Seite („Here, There and Everywhere“ und „The Search“) sowie das 17minütige Titelstück auf der zweiten – alles Originals von Waldron. Ich glaube, das wäre ziemlich toll, wenn nicht der Mix so daneben wäre … der Beginn des Titelstücks, in dem Woode sich länger auf ein paar Grundtöne beschränkt, zeigt jedenfalls einen Waldron prächtiger Spiellaune, aber wenn Woode dann so ab 2:30 geschäftiger wird, deckt er halt wieder alles zu. Und Alllen Blairman ist ja eh immer gut, oder? Ich kriege den bisher nicht wirklich zu greifen, so häufig wie jetzt bei der Enja-Strecke habe ich ihn wohl noch gar nie gehört.
Auf der Haben-Seite bleibt das phantastische Cover – nach „Hard Talk“ das zweite in Schwarz gehaltene von Waldron. Wenn mich nicht alles täuscht, häre ich das zum ersten Mal. Die CD von 2020 ist zwar wie ich nachschaute seit Herbst 2022 da, aber ich musste sie aus einem Stapel jüngere Anschaffungen hervorsuchen.
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