Antwort auf: Enja Records

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Bobby Hutcherson / Harold Land / Bill Evans / Eddie Gomez / Archie Shepp / Karin Krog – Live at the Festival | Eine seltsame Platte, die aber sehr hörenswert ist. Vier Stücke von drei Ausgaben des Jazzfestivals in Ljubljana. Los geht es mit dem Bill Evans Trio, das 1972 zu Besuch war und zu dem neben dem auf dem Cover schon genannten Eddie Gomez auch noch Tony Oxley gehörte. Es gibt eine tolle viertelstündige Version von „Nardis“ (perfektes Blindfold-Test-Material eigentlich, aber in den Tagen des Internets kriegt das ja jede*r sofort raus). Seite 1 endet dann mit Karin Krog im Duo mit Arild Andersen und „‚Round Midnight“ (wie üblich falsch angeschrieben) – auch das toll. Krog war wie Archie Shepp 1973 im damaligen Jugoslawien zu Gast, und mit Shepp geht es auf Seite 2 los, ein dahingeworfenes Riff-Stück, das Grachan Moncur III „Sonny’s Back“ taufte und einem Riff von Rollins entnahm. Shepp nudelt über der Rhythmusgruppe herum, die aus Dave Burrell (p), Don Garrett (b), Muhammad Ali (d) und Suzanne (aka Kali Z.) Fasteau (wood-blocks) besteht. Das packt mich leider auch bei wiederholtem Hören überhaupt nicht. Doch nach den acht Minuten Shepp (mit zwei Faux-Endings) gibt es noch 18 Minuten mit einer späten Ausgabe des Hutcherson/Land Quintetts, zu der mit Hal Galper am Klavier auch ein künftiger Enja-Leader gehört, dazu Reggie Johnson und Joe Chambers. Es git „The Creators“ (Land), eine hypnotische Groove-Nummer mit einem nahöstlichen Touch, in der Joe Chambers schon in der Begleitung glänzt und dann auch ein tolles Solo spielt.

Evans durfte nicht mit aufs Cover – und wo ich mal die US-Platte anklicke lerne ich gleich wieder was dazu: der US-Vertrieb lief in diesen ersten Jahren über Audiofidelity Enterprises, das hinter dem gleichnamigen Label stand (Mitte der Fünfziger gegründet, kein Jazzlabel, aber es brachte u.a. auch Alben von Walt Dickerson, Pat Moran, Lionel Hampton, Benny Golson, Walt Dickerson oder Elmo Hopes „Sounds from Rikers Island“ heraus). Das deutsche CD-Cover ist nicht ganz schlecht – zumindest verweist es auch auf eine frühe Spezialität von Enja: das Faible für interessante Schrifttypen (die auf auf „Trinity“ und „Vibrations“ eingesetzte finde ich sehr toll):

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