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Lückenlos auf keinen Fall, aber die Anfänge möchte ich gerade so hören, weil ich das noch gar nie getan habe. Halt, so weit meine Bestände das zulassen, „African Sketchbook“ ist die erste Lücke, die ich noch zu füllen versuchen will, kann aber dauern – hatte mal eine Kopie davon, aber die ist verschollen (wie leider auch „Steam“ von Shepp, die aber die Top 10 sowieso – wenngleich eher knapp – verfehlen dürfte; 10 sind ja viel zu wenige).
EDIT: African Sketchbook
Tiptoe gehört definitiv dazu, da ist überall fett das Enja-Logo zu sehen. Wenn wir yellowbird und Tutu so halb zulassen, muss das rein dürfen. Aber alles, was davor anderswo rauskam, ist auch da raus (drum eben „Water from an Ancient Well“, das ich gestern genannt hatte).
Bin jetzt im Mainstream angekommen:
Dusko Goykovich – After Hours | Den Titel darf man mehr oder weniger programmatisch verstehen, erst in „Old Fisherman’s Daughter“ dreht Joe Nay am Schlagzeug etwas auf, aber Goykovich spielt auch hier eine gestopfte Trompete à la Miles. Das ist sehr schön, auch dank Tete Montoliu am Klavier. Und Rob Langereis spielt einen Bass, der mich an Buster Williams beim Rouse-Album denken lässt – allerdings 1971 noch perfekt aufgenommen und völlig unproblematisch. Es gibt drei Originals vom Leader, dazu je ein Stück von Slide Hampton („Last Minute Blues“), Thad Jones („A Child Is Born“) und Cole Porter („I Love You“).
Der Deal hier war wohl, dass Ensayo, das Label von Montoliu, das Album auch rausbringen darf – Discogs sagt Portugal für 1971 und erst 1973 Spanien, das glaub ich nicht so ganz, aber egal. Das Enja-Cover ist natürlich besser. Die Infos lesen sich teils anders: „I Love You“ ist „Archer-Thompson“ zugeschrieben (who they? das ist der Porter-Song), der „Last Minute Blues“ (Hampton) wird als Montolius „Blues for Line“ ausgegeben (weiss ich nicht, könnte man nachhören), „Remember Those Days“ von Goykovich heisst „I Remember O.P.“ (Oscar Pettiford zweifellos) und die Reihenfolge der Stücke ist auch anders.
Das zweite CD-Cover, nach Reissues mit dem Originalcover (ich hab das Album blöderweise doppelt, auf Enja von 1995 sowie nochmal in der Ausgabe von 1999 auf Ensayo) ist auch nicht viel besser geworden.
Jedenfalls ist das alles in allem ein richtig schönes Album – es wirkt aber schon ein wenig wie ein Fremdkörper mitten in all den experimentelleren Veröffentlichungen der Zeit.
Noch eine Frage: die Liste im englischen Wiki-Eintrag scheint ja ziemlich vollständig zu sein für die ersten Jahre? Was haben die sich bei den Katalognummern gedacht? Angst vor ungraden Zahlen? Und überhaupt, wären sie bei lückenloser Nummerierung bei siebentausend Alben oder sowas … aus dem Schisma scheinen die Nummernkreise sich auch nicht zu erklären, dünkt mich, aber so genau hab ich das in den Achtzigern noch nicht angeschaut.
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