Antwort auf: Fashion, baby!

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herr-rossi
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cleetusIch sehe aktuell überhaupt keine relevanten Verbindungen oder Anklänge an christlichen Symbolen im profanen Modebereich, die beiden von ihr genannten Firmen sind äußerst sketchy und regional sehr stark beschränkt (was auch daran liegt, dass die jungen Leute in Europa den Bezug zur Kirche fast gänzlich verloren haben/verlieren werden, während in den USA eher das Gegenteil passiert). Die Zeiten sind komplett vorbei, Pomp ist vobei

Was die Labels und Designer angeht, da kann ich nicht mitreden. Aber bei den Ästhetiken, die auf Social Media forciert werden, beobachte ich insgesamt den Trend weg vom beigen Minimalismus der 2010er Jahre zu Nostalgie, Romantik, Kostümierung und einer gewissen Opulenz – nicht im Sinne von teuer, eher Second Hand oder Self Made. Da passt dieser Catholic Core eigentlich prima dazu. Und das schlagendste Beispiel nennt Mina Le noch nicht mal: Londons neuer musikalischer Hauptexport Last Dinner Party ist vom Bandnamen über die visuelle Ästhetik bis zu Textreferenzen katholisch kodiert, wobei es natürlich wenig um Frömmigkeit geht, sondern das komplexe Verhältnis des Katholizismus zur Sünde, Beichte, Buße, Exorzismus, der fun stuff

Statt christliche Symboliken sieht man in jüngerer Vergangenheit sehr oft heidnische (sind Heiden eigentlich nur aus katholischer Sicht Heiden?) Muster oder Motive, allem voran indianische oder afrikanische Ästhetiken, fernöstliche (japanische/koreanische) Schnitte und Stoffe findet man auch vermehrt wieder. Von den scheiß Nazis und ihrem scheiß Runenfetisch ganz zu schweigen.

Ja, Neopaganismus sehe ich auch als Trend. Der ist auch nicht unbedingt rechts, da muss man differenzieren, aber die Rechten nutzen das natürlich. („Heide“ ist tatsächlich ein spezifisch christliches Konstrukt, wobei das Wort selbst aus dem Altnordischen stammt.) Mir schien dagegen Mina Les Beobachtung schlüssig, dass junge Leute vor der Rezeption von Ästhetiken aus anderen Kulturkreisen eher zurückschrecken nach einem Jahrzehnt Online-Diskurs über „kulturelle Aneignung“. Die Faszination für Korea, Japan und insgesamt Fernost ist allerdings ungebrochen, das bezieht sich nach meinem Eindruck aber eher auf Musik, Animes, TV-Serien, Esskultur, Skin Care und andere Aspekte als auf Mode.

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